Die meisten Kräuter sind auf Insekten zur Bestäubung angewiesen und haben daher ihre Blüten in Form, Farbe, Geruch und Nektarangebot individuell entwickelt. Je höher das Blütenangebot und die Blütenvielfalt, umso mehr Unterschiede in Blatt- und Pflanzenform werden geboten. Das Struktur- und Samenangebot erhöht die Lebensraumqualität für sämtliche Tierarten. Mit Düngung nehmen Gräser in Fettwiesen zu. Eine artenreiche Fettwiese erkennst du an einer bunten Blütenpracht.
Mit „krautige Pflanzenarten“ sind Kräuter und Klee gemeint. Diese dienen als wichtige Nahrungsquelle diverser Tiere, wie beispielsweise Wildbienen, die Pollen und Nektar benötigen. Gehe durch die Wiese und pflücke alles, was kein Gras ist. Du kannst die Pflanzen auch auf einen weißen Untergrund auflegen, um die Unterschiede, z. B. in den Blättern, besser zu sehen.
Krautige Pflanzen (=Kräuter) sind ein-, zwei- und sehr selten auch mehrjährige Pflanzen, die nicht verholzen. Ihr Nektar und Pollen bietet eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele Tiere. In nährstoffreichen Flächen dominieren leider oft Gräser. Man stelle sich vor, alle Kräuter der Fläche würden auf einer Stelle wachsen, dann muss ein Drittel der Fläche bedeckt sein.
Rotklee (Trifolium pratense) und Kriechklee (Trifolium repens) sind typische Arten der Fettwiese. Sie können Luftstickstoff im Boden anreichern und düngen somit ihre Umgebung. Ein punktuelles Vorkommen beschreibt ein inselartiges Auftreten in der Fläche von entweder Einzelexemplaren oder wenigen Exemplaren, die dicht beieinanderstehen.
Rotklee
Fotos: 1: Jolanda Tomaschek; 2: © pixabay.com_Hans; 3: Anton Deutsch "Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen"
Kriechklee
Fotos: 1: Erika Depisch; 2: © pixabay.com_Inain336; 3: Anton Deutsch"Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen" ISBN: 978-3-7040-2236-3 www.avbuch.at
Rotklee (Trifolium pratense) und Kriechklee (Trifolium repens) sind typische Arten der Fettwiese. Sie können Luftstickstoff im Boden anreichern (Gründüngung) und schaffen sich selbst und anderen Pflanzenarten einen reichhaltigen Nährboden. Lokal abgrenzbare Vorkommen von Rot- und Kriechklee können auf kleinräumig andere Bewirtschaftung (Festmist) bzw. auch auf unterschiedliche Bodenverhältnisse zurückzuführen sein. Wenn man weiß, wo auf der Wiese man einen Strauß aus Rot- und/oder Kriechklee finden kann, auf dem Großteil der Wiese aber danach suchen muss, dann kommt Rot – und/oder Kriechklee auf maximal "kleinen Teilflächen" vor.
Rotklee
Fotos: 1: Jolanda Tomaschek; 2: © pixabay.com_Hans; 3: Anton Deutsch "Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen"
Kriechklee
Fotos: 1: Erika Depisch; 2: © pixabay.com_Inain336; 3: Anton Deutsch"Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen" ISBN: 978-3-7040-2236-3 www.avbuch.at
Auf Magerstandorten, wie z.B. in Niedermooren und Magerwiesen, gelten Rot- und Kriechklee als Störungszeiger, da sie Luftstickstoff im Boden anreichern. Durch diese Gründüngung fördern sie schnellwüchsige, konkurrenzstarke Pflanzenarten. Spezialisten der Magerstandorte werden verdrängt und der Biotoptyp verändert sich. Rot- und Kriechklee erkennt man an ihren typisch 3-teiligen Kleeblättern und den roten bzw. weiß-rötlichen Blütenköpfchen.
Rotklee
Fotos: 1: Jolanda Tomaschek; 2: © pixabay.com_Hans; 3: Anton Deutsch "Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen"
Kriechklee
Fotos: 1: Erika Depisch; 2: © pixabay.com_Inain336; 3: Anton Deutsch"Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen" ISBN: 978-3-7040-2236-3 www.avbuch.at
Kleinräumige Geländestrukturen schaffen unterschiedliche Lebensräume dicht beieinander. Während Mulden oft kühl, feucht und tiefgründig sind, bieten Kuppen witterungsexponiert Wärme und Trockenheit. Je nach Bedarf können Pflanzen in ihrer bevorzugten Umgebung neben ungleichen Nachbarn wachsen, während Tiere je nach Bedürfnis wandern und wechseln können.
Auf trockenen und humusarmen Böden gedeihen Spezialisten, die sich an karge, harte Lebensbedingungen, wie lange Trockenperioden, angepasst haben. Die Wüchsigkeit ist aufgrund des Wasserdefizits und der geringen Nährstoffverfügbarkeit sehr gering. Trockene, humusarme Boden sind die Grundlage savannenartiger Grassteppen.
Die typische Artengemeinschaft, die hier vorkommt, ist auf dauerhaft nasse bis feuchte Bodenverhältnisse angewiesen. Einen nassen Boden erkennt man daran, dass sich im Gummistiefelabdruck unverzüglich Wasser sammelt. Aber auch beim Zusammendrücken in der Hand fließt beim nassen Boden Wasser ab. Feuchter Boden lässt sich zu kleinen Kugeln in der Hand formen, die nicht auseinanderfallen. Bei trockenem Boden ist kein Wassergehalt spürbar.
Vögel sind wichtige Partner in der Schädlingsbekämpfung. Um ihre Jungen erfolgreich aufzuziehen, vertilgen sie und ihr Nachwuchs haufenweise Läuse, Käfer und Raupen. Speziell in Übergangszeiten und im Winter sind Vögel, die bei uns bleiben, auf Kräuter und Samen angewiesen. Je vielfältiger das Angebot, umso gesünder die Vogelfamilie, die die Schädlinge frisst. Winterfutter in Form von Samen lieben Birkenzeisig, Bluthänfling, Buchfink, Feldlerche, Feldsperling, Gimpel, Goldammer, Haussperling und Stieglitz.