Johanna Huber

Johanna Huber

Es klebt kein Festmist oder Gülle/Jauche auf den Baumstämmen.

Festmist/Jauche verklebt die Rinde der Bäume und verschließt so wertvolle Rückzugsorte für Kleinlebenwesen wie z.B. Insekten und Spinnen und deren Entwicklungsstadien (Eier, Larven, etc.).

Im Streuobstbestand gibt es mindestens $1 Baumhöhlen.

Baumhöhlen sind wichtige Nistplätze für eine Vielzahl an Vogelarten. Die Baumhöhle muss nicht bewohnt sein, damit der Indikator eingehalten wird.

Es gibt einen vitalen Streuobstbestand mit unterschiedlicher Altersstruktur (alte Bäume mit Totholzanteil, mittelalte Bäume und junge Bäume).

Die unterschiedliche Altersstruktur ist wichtig, um das volle Potenzial eines Streuobstbestandes zu nützen: Junge Bäume sichern die Zukunft ab, mittelalte Bäume sorgen für ausreichend Nahrungsangebot in Form von Obst und Blüten und die alten Bäume bieten oftmals wichtige Nistmöglichkeiten in Form von Nisthöhlen und Totholz.

Es gibt mindestens zwei hohe Strukturelemente pro Hektar (Einzelbäume, Baumgruppen, hohe Sträucher, Waldrand).

Hohe Strukturelemente sind wichtige Strukturen innerhalb einer Kulturlandschaft: Sie können als Nistplatz dienen, haben aber auch die wichtige Funktion, dass sie als Ansitzwarte für Vögel wie den Neuntöter verwendet werden können. Um als hohes Strukturelement zu gelten, muss es höher als ca. 1,70 m sein. Am besten, man gleicht das Strukturelement z.B. mit der eigenen Körpergröße ab.

Es gibt mindestens $1 Strukturelemente, wie z.B. (Dorn-)sträucher, Hecken oder Einzelbäume. Einzelbäume allein reichen nicht.

Neuntöter sitzen gerne exponiert, um ihre Beute, meist Insekten, zu jagen. Um ihre Beute zerlegen zu können, nützen sie Dornen, um sie daran aufzuspießen. Zusätzlich dient die aufgespießte Beute als Vorratslager. Auch andere Tierarten profitieren von solchen Strukturelementen.

Bis mindestens $1 gibt es unbewirtschaftete Bereiche im Ausmaß von mindestens 10 % der Fläche.

Im Kulturland ist eine Mahd ein dramatischer Einschnitt für viele Lebewesen. Rückzugsbereiche, die versetzt bewirtschaftet werden, sind wertvoll für die ganze Umgebung, da von hier aus die Bewohner in die Fläche zurückkehren können.

Auf mindestens $1 ha der Fläche gibt es bis mindestens 15.08. den ersten Aufwuchs oder eine durchschnittliche Vegetationshöhe von mindestens 20 cm.

Die Mahd ist im Kulturland ein dramatischer Einschnitt für viele Lebewesen. Unbewirtschaftete Teilflächen sind wertvolle Rückzugsorte, die ein Überleben sichern können. Beispielsweise brütet der Wachtelkönig vorzugsweise in extensiven, langrasigen Wiesen. Damit die Jungvögel groß werden können, ist eine späte Mahd notwendig.

In den Bereichen mit Altgras gibt es mindestens $1 Sitzwarten im Abstand von maximal 50 Meter.

Sitzwarten dienen Braunkehlchen als Aussichtpunkte in ihrem Revier. Durch das Aufstellen von Sitzwarten in Braunkehlchen-Altgrasbereichen sollen die Braunkehlchen angelockt werden.

Bereiche mit Altgras haben einen Mindestabstand zu Gehölzstrukturen, Schilfbeständen und Wegen gemäß Tabelle "Minimumabstand Zentrum Schutzzone" zu umgebenden Strukturen.

Mit "Strukturen" sind Hecken, Wirtschaftsgebäude/Stadel, Straßen, Waldränder (siehe Beilage) gemeint. Hier lauern Gefahren für die jungen Braunkehlchen.

Bis mindestens $1 gibt es Altgras im Ausmaß von $2 m², damit das Braunkehlchen dort Nester anlegen kann.

Durch Strukturen, wie Gräben, Sitzwarten, erhabene Stauden (z.B. Disteln) können Braunkehlchen zum Brüten in bestimmte Wiesenbereiche gelockt werden. Bleibt dieser Bestand bis zu einem Datum (regional unterschiedlich) ungestört, können sich in diesem Altgras die jungen Braunkehlchen entwickeln.

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Wiesenpanorama