Indikatoren

Die Indikatoren zeigen den Zustand der EBW-Fläche an. Sie sind so ausgewählt worden, dass der Zusammenhang zwischen Zustand und Bewirtschaftung der Fläche sehr hoch ist. Indikatoren können sowohl das Vorhandensein von Arten oder Strukturen verlangen (z.B. „Mindestens 4 der folgenden 8 Pflanzenarten wachsen auf der Fläche“) als auch das Nicht-Vorhandensein von Arten („Goldrute gelangt auf der Fläche nicht zur Blüte“) oder Strukturen (z.B. „Es kommen keine Gehölze, die älter als 2 Jahre sind, auf der Fläche vor.“).

Mindestens $1 der folgenden Ackerbeikraut-Arten kommen vor: $2

Ackerbeikrautarten sind Pflanzenarten, die als Begleitarten der Einsaat (z.B. Getreide) vorkommen. Durch Saatgutbehandlung, -bereinigung oder Herbizide sind die Ackerbegleitarten selten geworden.

Mögliche Zählmethode: Um eine geforderte Anzahl unter den aufgezählten Ackerbeikrautarten zu finden, geht man einmal durch den Acker und bleibt alle 10 Meter stehen und schaut, ob man die geforderte Artenzahl findet - ausgenommen davon sind natürlich die kultivierten Arten.

Mindestens 25 % der Fläche sind von Ackerbeikräutern bedeckt (am besten zu kontrollieren im Frühjahr/Frühsommer, bevor die Ackerkultur geschlossen ist).

Ackerbeikräuter sind Pflanzenarten, die als Begleitarten der Einsaat (z.B. Getreide) vorkommen. Durch Saatgutbehandlung, -bereinigung oder Herbizide sind Ackerbeikräuter selten geworden.

Mögliche Beobachtungsmethode: Um die 25 % zu kontrollieren, stellt man sich am besten alle Ackerbeikräuter auf der Fläche zusammen vor. Diese müssen gesamt ein Viertel der Fläche bedecken.

Es kommen mindestens 10 verschiedene ein- bis zweijährige Pflanzenarten vor

 

Einjährige Pflanzen haben ihre gesamte Entwicklung von Keimung bis Samenbildung innerhalb einer Vegetationsperiode. Zweijährige benötigen zwei Vegetationsperioden (= Jahre).

Mögliche Zählmethode: Man geht durch unterschiedliche Bereiche innerhalb der Fläche sowie entlang der 4 Flächenränder und schaut, ob man in Summe die 10 verschiedenen Arten findet.

 
Es kommen mindestens 20 verschiedene krautige Pflanzenarten vor.

Krautige Pflanzen (=Kräuter) sind ein-, zwei- und sehr selten auch mehrjährige Pflanzen, die nicht verholzen.

Mögliche Zählmethode: Man geht durch unterschiedliche Bereiche innerhalb der Fläche sowie entlang der 4 Flächenränder und schaut, ob man die 20 verschiedenen Arten findet. Am besten ist es, wenn die Kräuter über die gesamte Fläche verteilt vorkommen.

Es kommen mindestens 20 verschiedene Pflanzenarten vor, davon mindestens 10 einjährige Arten.

Einjährige Pflanzenarten entwickeln sich von Keimung bis zur Aussamung innerhalb eines Jahres und sterben danach ab. Zählmethode: Man geht durch unterschiedliche Bereiche innerhalb der Fläche und entlang der 4 Flächenränder und schaut, ob man in Summe die geforderte Artenzahl findet.

Es kommen mindestens 10 unterschiedliche Pflanzenarten vor.

Pflanzen stehen meist in Austausch mit Tieren. Sie bieten z. B. Nektar und Pollen und im Austausch werden sie von Insekten bestäubt. Vereinfacht gesagt bedeutet das, je diverser die Pflanzengarnitur ist, desto diverser kann die dort lebende Tierwelt sein.

Mögliche Zählmethode: Man geht durch unterschiedliche Bereiche innerhalb der Fläche sowie entlang der 4 Flächenränder und schaut, ob man in Summe die geforderte Artenzahl findet.

Es kommen mindestens 15 unterschiedliche Pflanzenarten vor, davon mindestens 10 krautige Pflanzenarten.

Mit krautigen Pflanzenarten sind alle Pflanzen gemeint, die nicht verholzen und die keine Gräser sind. Bei den insgesamt 15 Arten können die Gräser mitgezählt werden, bei den 10 krautigen Arten nicht. Mögliche Zählmethode: Man geht durch unterschiedliche Bereiche innerhalb der Fläche und entlang der 4 Flächenränder und schaut, ob man in Summe die geforderte Artenzahl findet.

Diesen Indikator hat deine BeraterIn mit dir gemeinsam, speziell für die Gegebenheiten dieser Fläche, formuliert.

Auf mindestens 25 % bleibt der Aufwuchs über den Winter bis 01.04. des Folgejahres stehen

Viele Tiere profitieren von Ruhezonen im Winter. Sie dienen als Rückzugsort in der kahlen Winterlandschaft und als wichtige Nahrungsquelle. Die Fläche mit dem Aufwuchs kann zusammenhängend sein oder aus mehreren einzelnen Flächen bestehen.

Mögliche Beobachtungsmethode: Um die 25 % zu kontrollieren, stellt man sich am besten alle stehengelassenen Pflanzen auf der Fläche zusammen vor. Diese Fläche muss gesamt ein Viertel bedecken.

Es gibt sowohl hoch- als auch niedrigwüchsige Bereiche in der Brache. Die durchschnittliche Vegetationshöhe ist nicht auf der gesamten Fläche gleich.

Durch Mahd von Teilflächen der Brache entstehen hoch- und niederwüchsige Bereiche. Die kurzrasigen Flächen eignen sich als Jagdflächen für verschiedene Vogelarten, wie zum Beispiel den Neuntöter (Lanius collurio). Die hochwüchsigen Stellen können hingegen als wichtiger Rückzugsort fungieren.

Es gelangen mindestens 5 Pflanzenarten, die als Winterfutter für Vögel geeignet sind, zur Samenreife und die Samenstände sind bis mindestens 01.03. des Folgejahres auf der Fläche vorhanden.

Nicht alle Vögel ziehen im Winter in den Süden. Jene Vertreter, die auch im Winter hier bleiben, brauchen Futterquellen. Samen sind oftmals protein- und fettreich und bringen die Vögel durch den Winter. Die unterschiedlichen Pflanzenarten produzieren unterschiedliche Samen. So wird gesichert, dass ein möglich breites Spektrum an Tieren versorgt wird. Zählmethode: Man geht durch unterschiedliche Bereiche der Fläche und entlang der 4 Ränder und schaut, ob man die 5 verschiedenen Arten findet.

Die Brut störende Maßnahmen wie zum Beispiel Umbruch, Striegeln, Ernte passieren nicht während der Brutzeit von $1.

Bodenbrüter sind Bodenbearbeitung hilflos ausgeliefert. Wenn während dieser Zeit auf solche Maßnahmen verzichtet wird, profitieren diese Arten immens. Als Brutstörende Maßnahme sind alle Aktionen gemeint, die das Nest zerstören oder den Brutvogel vertreiben.

Die Saatreihen haben einen Abstand von mindestens 20 cm.

Breitere Saatreihenabstände schaffen Platz für Ackervögel, wie Rebhuhn oder Wachtel, um sich dazwischen gut fortzubewegen. Auch der Bestand ist dann lichter und Ackerbeikräuter können sich besser entwickeln. Das dient auch Insekten als Pollen und Nektarquelle. 20 cm entsprechen ungefähr 2 Händen nebeneinander aufgelegt.

Es gibt mindestens 1 unbebaute Fläche pro angefangene 0,5 ha in der Größe von je mindestens 20 m².

Diese 20 m² großen Flächen, auch Lerchenfenster genannt, dienen zum Beispiel Feldlerchen als Brutplatz. In zu hoher Vegetation finden Boden-brütende Vögel, wie zum Beispiel die Feldlerche, keine passende Umgebung für ihre Fortpflanzung. 20 m² entspricht einem Rechteck von 5m mal 4m.

Diesen Indikator hat deine BeraterIn mit dir gemeinsam, speziell für die Gegebenheiten dieser Fläche, formuliert.

Der Boden ist das ganze Jahr über, mit Ausnahme von trockenen Perioden bzw. wenn der Boden gefroren ist, nass bis feucht.

Die typische Artengemeinschaft, die hier vorkommt, ist auf dauerhaft nasse bis feuchte Bodenverhältnisse angewiesen. Einen nassen Boden erkennen Sie daran, dass sich im Gummistiefelabdruck unverzüglich Wasser sammelt. Aber auch beim Zusammendrücken in der Hand fließt beim nassen Boden Wasser ab. Feuchter Boden lässt sich zu kleinen Kugeln in der Hand formen, die nicht auseinanderfallen. Bei trockenem Boden ist kein Wassergehalt spürbar.

Der Boden ist trocken und humusarm.

Auf trockenen und humusarmen Böden gedeihen Spezialisten, die sich an karge, harte Lebensbedingungen, wie lange Trockenperioden, angepasst haben. Die Wüchsigkeit ist aufgrund des Wasserdefizits und der geringen Nährstoffverfügbarkeit sehr gering. Trockene, humusarme Boden sind die Grundlage savannenartiger Grassteppen.

Rotklee (Trifolium pratense) und Kriechklee (Trifolium repens) kommen auf der Fläche nicht vor.

Auf Magerstandorten, wie z.B. Niedermooren und Magerwiesen gelten Rot- und Kriechklee als Störungszeiger, da sie Luftstickstoff im Boden anreichern. Durch diese Gründüngung fördern sie schnellwüchsige, konkurrenzstarke Pflanzenarten. Spezialisten der Magerstandorte werden verdrängt und der Biotoptyp verändert sich. 

Rot- und Kriechklee erkennt man an ihren typisch 3-teiligen Kleeblättern und den roten bzw. weiß-rötlichen Blütenköpfchen.


Rotklee

  • Gesamte Pflanze zart anliegend behaart
  • Blüte hell- bis dunkelrot
  • Dreiteilige, fein gewimperte Blätter

Rotklee

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: 1: Jolanda Tomaschek; 2: © pixabay.com_Hans; 3: Anton Deutsch "Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen"


Kriechklee

  • Stängel niederliegend, Blätter 3-zählig, eiförmig, mit fein gezähnten Fiedern
  • Köpfchen weiß (grünlich, rosa) kugelig, lang gestielt und beim Verblühen braun
  • Pflanze kriechend, an den Knoten wurzelnd

Kriechklee

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: 1: Erika Depisch; 2: © pixabay.com_Inain336; 3: Anton Deutsch"Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen" ISBN: 978-3-7040-2236-3 www.avbuch.at

Rotklee (Trifolium pratense) und Kriechklee (Trifolium repens) bedecken gemeinsam maximal $1 % der Fläche.

Rotklee (Trifolium pratense) und Kriechklee (Trifolium repens) sind typische Arten der Fettwiese. Sie können Luftstickstoff im Boden anreichern (Gründüngung) und schaffen sich selbst und anderen Pflanzenarten einen reichhaltigen Nährboden. Lokal abgrenzbare Vorkommen von Rot- und Kriechklee können auf kleinräumig andere Bewirtschaftung (Festmist) bzw. auch auf unterschiedliche Bodenverhältnisse zurückzuführen sein. Wenn man weiß, wo auf der Wiese man einen Strauß aus Rot- und/oder Kriechklee finden kann, auf dem Großteil der Wiese aber danach suchen muss, dann kommt Rot – und/oder Kriechklee auf maximal "kleinen Teilflächen" vor.


Rotklee

  • Gesamte Pflanze zart anliegend behaart
  • Blüte hell- bis dunkelrot
  • Dreiteilige, fein gewimperte Blätter

Rotklee

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: 1: Jolanda Tomaschek; 2: © pixabay.com_Hans; 3: Anton Deutsch "Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen"


Kriechklee

  • Stängel niederliegend, Blätter 3-zählig, eiförmig, mit fein gezähnten Fiedern
  • Köpfchen weiß (grünlich, rosa) kugelig, lang gestielt und beim Verblühen braun
  • Pflanze kriechend, an den Knoten wurzelnd

Kriechklee

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: 1: Erika Depisch; 2: © pixabay.com_Inain336; 3: Anton Deutsch"Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen" ISBN: 978-3-7040-2236-3 www.avbuch.at

Rotklee (Trifolium pratense) und Kriechklee (Trifolium repens) kommen nicht flächig, sondern höchstens punktuell vor.

Rotklee (Trifolium pratense) und Kriechklee (Trifolium repens) sind typische Arten der Fettwiese. Sie können Luftstickstoff im Boden anreichern und düngen somit ihre Umgebung. Ein punktuelles Vorkommen beschreibt ein inselartiges Auftreten in der Fläche von entweder Einzelexemplaren oder wenigen Exemplaren, die dicht beieinanderstehen.


Rotklee

  • Gesamte Pflanze zart anliegend behaart
  • Blüte hell- bis dunkelrot
  • Dreiteilige, fein gewimperte Blätter

Rotklee

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: 1: Jolanda Tomaschek; 2: © pixabay.com_Hans; 3: Anton Deutsch "Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen"


Kriechklee

  • Stängel niederliegend, Blätter 3-zählig, eiförmig, mit fein gezähnten Fiedern
  • Köpfchen weiß (grünlich, rosa) kugelig, lang gestielt und beim Verblühen braun
  • Pflanze kriechend, an den Knoten wurzelnd

Kriechklee

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: 1: Erika Depisch; 2: © pixabay.com_Inain336; 3: Anton Deutsch"Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen" ISBN: 978-3-7040-2236-3 www.avbuch.at

Zumindest ein Drittel des Bestands wird von Kräutern gebildet.

Krautige Pflanzen (=Kräuter) sind ein-, zwei- und sehr selten auch mehrjährige Pflanzen, die nicht verholzen. Ihr Nektar und Pollen bietet eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele Tiere. In nährstoffreichen Flächen dominieren leider oft Gräser. Stelle dir vor, alle Kräuter der Fläche würden auf einer Stelle wachsen, dann muss ein Drittel der Fläche bedeckt sein.

Es kommen mindestens $1 krautige Pflanzenarten vor.

Mit „krautige Pflanzenarten“ sind Kräuter und Klee gemeint. Diese dienen als wichtige Nahrungsquelle diverser Tiere, wie beispielsweise Wildbienen, die Pollen und Nektar benötigen.

Gehe durch die Wiese und pflücke alles, was kein Gras ist. Du kannst die Pflanzen auch auf einen weißen Untergrund auflegen, um die Unterschiede, z. B. in den Blättern, besser zu sehen.

Großseggen und Hochstauden kommen auf der Fläche nur vereinzelt vor.

In Niedermooren fallen Großseggen (großwüchsige Seggen) und Hochstauden durch ihre üppige Struktur auf. Sie weisen auf Nährstoffe hin, die sie in Blattmasse umsetzten und über die durchschnittliche Bestandshöhe hinausragen. Hochstauden sind z.B. Engelwurz, Mädesüß, Gilb- und Blutweiderich, Sumpfkratzdistel.

Ein punktuelles Vorkommen beschreibt ein inselartiges Auftreten in der Fläche von entweder Einzelexemplaren oder wenigen Exemplaren, die dicht beieinanderstehen.

Mindestens $1 der folgenden Zeigerarten kommen vor: $2.

Viele Arten sind wie ein Spiegel: sie geben die Bodenverhältnisse und die Bewirtschaftung wider. Deswegen kann das Vorkommen bestimmter Pflanzenarten sehr viel aussagen. Die Zeigerarten, die bei der Beratung zusammengestellt wurden, kommen auf der Fläche vor. Da manche vielleicht nicht jedes Jahr blühen, oder nur eine sehr kurze Zeit, ist für die jährliche Dokumentation nur eine Mindestanzahl formuliert.

In Biotoptypen, die durch dauerhaft nasse und magere Bodenverhältnisse geprägt sind, ist Schilf ein Störungszeiger. Sind Nährstoffe im Boden, „wandert“ Schilf mithilfe von Ausläufern in die Fläche und bildet dichte Bestände. Gibt es kein Schilf auf deiner Fläche, so ist das ein Zeichen, dass es deinem Biotop gut geht. Schilf kann an seiner "Röhricht"-Form, seiner grau-grünen Blattfarbe, den federartigen, männlichen Blütenständen und den braunen, spindelartigen, weiblichen Blütenständen (werden nicht immer ausgebildet) erkannt werden.

Schilf kommt nicht flächig, sondern maximal punktuell vor.

Schilf ist ein „wüchsiges“ Süßgras, das im Boden vorhandene Nährstoffe zügig in Blattmasse umsetzt. Mit Ausläufern „wandert“ es durch Feuchtwiesen und bildet dichte Bestände. Kommt Schilf nur punktuell in der Fläche vor, so ist das meist auf sich ausbreitende Schilfbestände zurückzuführen. Ein punktuelles Vorkommen beschreibt ein inselartiges Auftreten in der Fläche von entweder Einzelexemplaren oder wenigen Exemplaren, die dicht beieinanderstehen.

In einem nährstoffarmen Kleinseggenried zeigen Großseggen lokale Unterschiede an. Das kann an der Vielfältigkeit der Fläche liegen. Nehmen die Großseggen zu, weist das auf Nährstoffeintrag hin und verschlechtert langfristig den Zustand des Lebensraumtyps. Ein kleinflächiges Vorkommen beschreibt eine Ansammlung von Exemplaren (mehr als 5) in der Fläche, das Vorkommen ist auf gewisse Stellen reduziert. Unter kleinflächig sind bis zu 5 % Gesamtdeckung gemeint.

Italienisches Raygras (Lolium multiflorum) kommt nicht oder höchstens in Einzelexemplaren vor.

Das Italienische Raygras (Lolium multiflorum) ist eine Futterpflanze, die meist auf gezielte Einsaat in landwirtschaftlichem Intensivgrünland zurückzuführen ist und zur Untersaat bzw. zur Ausbesserung von Vegetationslücken verwendet wird. Es wird dann zum Problem, wenn ein großflächiger Einsatz erfolgt.


Italienisches Raygras

  •  Blätter hellgrün, bis 1 cm breit
  • Ährchen (a) bis 3 cm lang und platt, mit bis zu 15 mm langer Granne (b)
  • Blattöhrchen überlappend

 

 

 

 

 

Fotos: 1: © AdobeStock_29796887_Horizon; 2 & 3: Anton Deutsch "Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen"

 

 

 

Das Große Mädesüß (Filipendula ulmaria) bedeckt maximal 20 % der Fläche.

Das Mädesüß (Filipendula ulmaria) ist eine Hochstaude, die auf gut wasser- und nährstoffversorgten Böden dichte Bestände ausbilden kann. Bei ausbleibender Mahd entwickeln sich aus verbrachenden Feuchtwiesen durch Sukzession Mädesüßfluren. Wenn es nicht Überhand gewinnt, ist es durchaus positiv zu bewerten, da es bei Insekten sehr beliebt ist.

Disteln und andere hochwüchsige Stauden kommen auf der Fläche nur vereinzelt vor.

Disteln und andere hochwüchsige Stauden können, wenn sie nicht kontrolliert werden, dichte Bestände bilden. Dann verdrängen sie konkurrenzschwächere Arten sukzessive. Ein punktuelles Vorkommen beschreibt ein inselartiges Auftreten in der Fläche von entweder Einzelexemplaren oder wenigen Exemplaren, die dicht beieinanderstehen.

Pfeifengras (Molinia sp.) bedeckt maximal 5 % der Fläche.

Pfeifengras ist ein Süßgras, das Nährstoffe in Niedermooren anzeigt. Nimmt die Flächendeckung mit Pfeifengras zu und übersteigt 5 %, ist das ein Zeichen, dass der Lebensraum sich verändert. Erkennen kann man Pfeifengras an seinen schwarz-pulverigen Blütenständen zur Blütezeit. Stell dir vor, dass das gesamte Pfeifengras der Fläche auf einer Stelle wächst, um die 5 % besser abschätzen zu können.

Pfeifengras (Molinia sp.) kommt zumindest kleinflächig vor.

Das Pfeifengras ist namengebend in der Pfeifengraswiese. Es vermehrt sich hauptsächlich durch "Bestockungsknoten" und sammelt Reserven in bodennahen Knoten, die bei der Mahd nicht beschädigt werden. Wird zu früh im Jahr gemäht, dann hat das Pfeifengras zu wenig Reserven gesammelt, um neue Pflanzen zu bilden. Dadurch wird der Bestand geschwächt. Ein kleinflächiges Vorkommen beschreibt eine Ansammlung von Exemplaren (mehr als 5) in der Fläche, das Vorkommen ist auf gewisse Stellen reduziert. Unter kleinflächig sind bis zu 5 % Gesamtdeckung gemeint.

 

Seggen und Schilf bedecken maximal $1 % der Fläche.

Seggen und Schilf breiten sich auf bewirtschafteten, feuchten bis nassen Wiesen aus, wenn die Nutzung zurückgeht, die Nährstoffe aber bleiben. Schilf ist ein schnell wachsendes Süßgras, das im Boden vorhandene Nährstoffe in Biomasse umsetzt und kleinwüchsigere und langsam wachsende Arten verdrängt.

Ross-Minze (Mentha longifolia) bedeckt maximal 20 % der Fläche.

In Ross-Minze ist Menthol enthalten, welches den typischen Minzegeruch verursacht, wenn man die Blätter zerreibt. Dies ist der Grund, wieso er von Weidevieh oft gemieden wird. Das ist ein Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Pflanzenarten, die gerne gefressen werden. Damit die Minze nicht zu dominant wird, muss sie in manchen Fällen kontrolliert werden. 

Stell dir vor, dass die gesamte Ross-Minze der Fläche auf einer Stelle wächst, um die 20 % besser abschätzen zu können.


Rossminze

  • Pflanze stark aromatisch; dicht grauhaarig; 30-75 cm hoch
  • Blätter länglich-lanzettlich, 4-10 cm lang, ungestielt, mit spitzen, vorwärts gerichteten Zähnen, oberseits grün, zerstreut behaart, unterseits weißfilzig
  • Blüten in dichten ährigen Blütenständen am Ende der Zweige. Krone blassrosa bis blasslila.

 

 

 

 

 

Fotos: 1: ©pixabay_Hans_Rossminze; 2: Jolanda Tomaschek; 3: AdobeStock_87163067_Starover Sibiriak

Horst-Rasenschmiele (Deschampsia cespitosa) und Flatter-Binse (Juncus effusus) bedecken maximal $1 % der Fläche.

Die Horst-Rasenschmiele und die Flatter-Binse werden auf wechselfeuchten Weiden kaum gefressen. Das verschafft ihnen einen Vorteil gegenüber anderen, wohlschmeckenden Arten. Um eine Verarmung des Bestandes zu verhindern, ist eine zusätzliche Regulierung manchmal notwendig. Ein kleinflächiges Vorkommen beschreibt eine Ansammlung von Exemplaren (mehr als 5) in der Fläche, das Vorkommen ist auf gewisse Stellen reduziert. Unter kleinflächig sind bis 5 % Gesamtdeckung gemeint.

 

Eine Schichtung des Bestandes in Obergräser und niedrigwüchsige Unterschicht ist vorhanden.

Die Schichtung des Bestandes in eine höhere Grasschicht und abgestufte niederwüchsige Krautschichten schaffen wertvolle Strukturen für zahlreiche Insekten, Kleinsäuger, Vögel und andere Tiergruppen. Die niederwüchsige Unterschicht sollte maximal halb so hoch sein wie die Obergräser.

 

Obergräser kommen nur selten vor, Kräuter sind in allen Schichten vertreten.

Obergräser sind sehr wüchsig und verhindern im starken Auftreten den Wuchs in den unteren Schichten. Je nach Bodentyp kann eine Dominanz von Unter-, Mittel- oder Obergräser vorherrschen. Um sich das besser vorstellen zu können, kann man die Wiese geistig in drei Teile teilen: In jedem Drittel sollen Kräuter vorkommen.

Mittelgräser ($1) und Obergräser ($2) sind gleich dominant.

Kommen sowohl in der Oberschicht als auch in der Mittelschicht Gräser gleich häufig vor, bietet diese Verteilung eine hohe Struktur- und Artenvielfalt.



Lärchenwiesen sind Kulturland, das durch aktive Bewirtschaftung erhalten bleibt. Aufkommende Fichten müssen laufend entfernt werden, da sich die Lärchenwiese sonst in einen dunklen Fichtenforst wandelt. Während unter der Lärche genügend Licht einfällt, bleibt es unter Fichten zu dunkel für viele Wiesenarten. Stell dir vor, dass alle Fichten der Fläche auf einer Stelle wachsen, um die 10 % besser abschätzen zu können.

Auf einer Lärchenwiese gibt es ein ganz besonderes Lichtklima. Da Lärchen ihre Nadeln jährlich abwerfen und im Frühjahr neubilden, sind Lärchenwiesen "Wald" und "Wiese" zugleich, mit allen Arten beider Lebensräume. Auf einer echten Lärchenwiese sind mindestens 30 % der kronenbildenden Bäume Lärchen. Wenn am Boden hauptsächlich Zwergsträucher und Moose wachsen ist es zu dunkel, d.h. es gibt vermutlich zu viele Fichten.

Es gibt eine gemischte Altersstruktur der Lärchen.

Eine gemischte Altersstruktur der Lärchen sichert den Fortbestand der Lärchenwiese, da auf Umwelteinflüsse, wie Trockenheit, Sturm oder Schädlinge unterschiedlich reagiert werden kann. Das Alter der Lärchen lässt sich von der Höhe des Stammes und dessen Dicke ableiten.

Offene Bodenstellen sind an einer zusammenhängenden Stelle maximal 0,5 m² groß.

Mit offenen Bodenstellen sind Bodenverwundungen wie z.B.: Trittschäden von Weidevieh, Hirschsulen oder Fahrrinnen gemeint. Offener Boden kann zwar im geringen Ausmaß ökologisch wertvoll sein (Keimung von Pflanzen, Brutplatz für Insekten, Lebensraum für Unken, etc.), jedoch nicht, wenn es sich um großflächige Bodenverwundungen handelt. Damit nicht gemeint sind natürlich vegetationsfreie Stellen, wie z.B. Felsen oder lichter Bestand. Ein halber Quadratmeter entspricht in etwa einem Wäschekorb.

In Summe gibt es maximal $1 m² an offenen Bodenstellen auf der Fläche.

Mit offenen Bodenstellen sind Bodenverwundungen wie z.B. Trittschäden von Weidevieh, Hirschsulen oder Fahrrinnen gemeint. Offener Boden kann zwar im geringen Ausmaß ökologisch wertvoll sein (Keimung von Pflanzen, Brutplatz für Insekten, Lebensraum für Unken, etc.), jedoch nicht, wenn es sich um großflächige Bodenverwundungen handelt. Damit nicht gemeint sind natürlich vegetationsfreie Stellen wie z.B. Felsen oder lichter Bestand.

Stell dir vor, dass alle offenen Bodenstellen der Fläche zusammenhängend an einer Stelle vorkommen, um die geforderten m² besser abschätzen zu können.

Bodenstreuauflage auf Grund von liegen gelassenem Mähgut gibt es auf maximal 10 % der Fläche.

Mit Bodenstreuauflage auf Grund von liegen gelassenem Mähgut ist geschnittenes, nicht abgeräumtes Mähgut auf dem Schlag gemeint. Dadurch wird Lichteinfall auf den Boden behindert und Keimung und Wachstum eingeschränkt. Durch das Abtransportieren des Mähguts können dem Boden Nährstoffe entzogen werden. Am besten stellt man sich das liegen-gelassene Mähgut auf einer Stelle vor, um die geforderten 10 % besser abschätzen zu können.

Fahrrinnen entstehen hauptsächlich, wenn zu nasser Boden mit zu schweren Maschinen befahren wird. Dies führt zu Bodenverdichtungen. Die Tragfähigkeit des Bodens ist eng mit dessen Wassergehalt verknüpft: je höher, desto weniger Stabilität besitzt der Boden.

Offener Boden ist ein wichtiger Faktor für die Ökologie von einigen Tieren, wie beispielsweise von manchen Heuschreckenarten. Sie benötigen den ungehinderten Zugang zum Erdreich, damit sie mit ihren Legebohrern Eier im Boden platzieren können. Dort gut geschützt entwickeln sich die Jungheuschrecken, beim Großen Grünen Heupferd (Tettigonia viridissima) kann die Embryonalentwicklung bis zu 5 Jahre brauchen.

Vegetation bleibt lückig, wenn eine Form von Mangel vorherrscht. Das kann aufgrund von Trockenheit, Staunässe, Mineral- oder auch Substratmangel sein. Kann also zwischen den Pflanzen immer wieder der Erdboden erkannt werden, dann unbedingt genau hinschauen: In diesen Zwischenräumen laufen Käfer und Ameisen, es liegen Samen bereit zum Keimen, es gibt vielleicht Eidechsen oder Schlangen, die sich in der Sonne wärmen. Diese oft karg wirkende, „lückige Vegetation“ hat Platz für vielfältiges Leben.

Die Vegetation ist durchschnittlich maximal $1 cm hoch.

Die Vegetationshöhen beziehen sich stets auf die „optisch deckende Schicht“, nicht auf die Spitzen der höchsten Pflanzen. Beides kann zwar zusammenfallen, kann aber auch deutlich voneinander abweichen. Die optisch deckende Schicht ist normalerweise bei seitlichem Blick in die Vegetation sehr gut erkennbar. Wenn etwa die Vegetation niedriger als 25 cm sein muss, dann bedeutet das, dass ein 25 cm hoher Gegenstand auch aus ein oder zwei Metern Entfernung gut erkennbar sein muss.

Es kommen maximal $1 Exemplare von Bäumen oder Sträuchern jünger als 10 Jahre bzw. niedriger als 1 Meter auf der Fläche vor.

Flächen, die nicht gemäht werden, wachsen zu: Zuerst sind es Sträucher oder kleine Bäume, am Ende der Sukzession entsteht ein Wald. Auf dieser Fläche ist jedoch die waldfrei gehaltene, lichte Wiesenfläche für viele Arten besonders wichtig.

Es kommen keine Gehölze (Ausnahme Zwergsträucher, Streuobst, Wiederausschläge und Landschaftselemente), die älter als 2 Jahre sind, auf der Fläche vor.

Die regelmäßige (mindestens jedes zweite Jahr) Mahd verhindert das Aufkommen von Gehölzen, sowie ein Verbrachen des Lebensraums mit einhergehendem Artenschwund. Nicht gemeint sind punktförmige Landschaftselemente, Streuobstbäume, Wiederausschläge und Zwergsträucher.

Stickstoffzeigende Gräser z.B. Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis), Wolliges Honiggras (Holcus lanatus), Horst-Rasenschmiele (Deschampsia cespitosa) kommen nicht flächig, sondern höchstens punktuell vor.

Es gibt Arten, die einen hohen Stickstoffgehalt im Boden anzeigen. Wenn diese höchstens punktuell auftreten, zeigt dies, dass nicht noch zusätzlich Stickstoff zugefügt wird, wie es z. B. beim Düngen passiert. Die genannten Arten dienen als Beispiel. Ein punktuelles Vorkommen beschreibt ein inselartiges Auftreten in der Fläche von entweder Einzelexemplaren oder wenigen Exemplaren, die dicht beieinanderstehen.

Niedrigwüchsige Sauergräser (niedriger als 50 cm) bedecken mehr als 50 % der Fläche.

Das Verhältnis von Sauergräsern zu Süßgräsern und die durchschnittliche Bestandeshöhe charakterisieren verschiedene Feuchtlebensräume. Je nährstoffreicher der Boden ist, umso höher ist der durchschnittliche Bestand und der Anteil an Süßgräsern. Mit „Sauergräser“ sind neben den eigentlichen Sauergrasgewächsen (Cyperaceae) inklusive den weiß leuchtenden Wollgräsern, auch Binsengewächse (Juncaceae), Dreizackgewächse (Juncaginaceae) und Blumenbinsengewächse (Scheuchzeriaceae) gemeint. Alle haben dreikantige Stängel, sind markhaltig und besitzen keine erhabenen Knoten. Wenn die angesprochenen Sauergräser deine kniehohen Gummistiefel nicht überragen, können sie als "niederwüchsig" bezeichnet werden. Mindestens jeder zweite Halm darf die kniehohen Gummistiefel nicht überragen, um die geforderten 50 % zu erreichen.

Das Verhältnis von Sauergräsern zu Süßgräsern charakterisiert verschiedene Feuchtlebensräume. In Pfeifengraswiesen sind beide Grastypen ungefähr gleich verteilt.

Mit „Sauergräser“ sind neben den eigentlichen Sauergrasgewächsen (Cyperaceae) inklusive den weiß leuchtenden Wollgräsern, auch Binsengewächse (Juncaceae), Dreizackgewächse (Juncaginaceae) und Blumenbinsengewächse (Scheuchzeriaceae) gemeint. Alle haben dreikantige Stängel, sind markhaltig und besitzen keine erhabenen Knoten. 

"Süßgräser" (Poaceae) sind die "klassischen Gräser". Sie verfügen über lange, dünne, durch Knoten gegliederte Halme, parallelnervige, lange Blätter und oft unauffällige, einfache Blütenstände.

Weideunkräuter (z.B. Breit-Wegerich (Plantago major), Borstenhirsen (Setaria spp.), Gewöhnlich-Vogelknöterich (Polygonum aviculare), Weißer Germer (Veratrum album)) bedecken maximal $1 % der Fläche.

Gewisse Pflanzenarten werden nicht gerne vom Weidevieh gefressen. Dies schafft einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Pflanzen, die beim Weidevieh beliebt sind. Dies kann zu einer Überdominanz gewisser Pflanzenarten führen und somit zu einer Verarmung des Lebensraumes. Am besten stellt man sich die Weideunkräuter auf einer Stelle vor, um die geforderten Prozente besser abschätzen zu können.

 

Nährstoffzeigende Kräuter wie Wiesen-Löwenzahn (Taraxacum officinale), Scharf-Hahnenfuß (Ranunculus acris), Stumpfblatt-Ampfer (Rumex obtusifolius), Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris), Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) sowie hochwüchsige Gräser kommen nicht flächig, sondern höchstens punktuell vor.

 

Es gibt Arten, die einen hohen Nährstoffgehalt im Boden anzeigen. Wenn diese höchstens punktuell auftreten, zeigt dies, dass nicht noch zusätzlich Nährstoffe zugefügt werden, wie es z.B. beim Düngen passiert. Die genannten Arten dienen als Beispiel. Ein punktuelles Vorkommen beschreibt ein inselartiges Auftreten in der Fläche von entweder Einzelexemplaren oder wenigen Exemplaren, die dicht beieinanderstehen.
Es kommen maximal $1 Exemplare von nährstoffzeigenden Kräutern wie Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris), Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium), Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius) oder Gemeiner Löwenzahn (Taraxacum officinale) auf der Fläche vor.

 

Es gibt Arten, die einen hohen Nährstoffgehalt im Boden anzeigen. Wenn diese höchstens in Einzelexemplaren auftreten, zeigt dies, dass nicht noch zusätzlich Nährstoffe zugefügt werden, wie es z.B. beim Düngen passiert. Die genannten Arten dienen als Beispiel.
Gehölzaufwuchs bedeckt weniger als 20 % der Fläche.

 

Viele Flächen wachsen zu, wenn man sie nicht regelmäßig mäht. Es gibt auch natürlich gehölzfreie Flächen, an denen die Bedingungen für Bäume zu ungünstig sind. Stellen Sie sich alle auf der Fläche vorkommenden Bäume auf einem Fleck vor, diese dürfen nicht mehr als 20% der Fläche bedecken.
$1 Frei formulierter Indikator zum Lebensraum

Diesen Indikator hat der/die BeraterIn entweder gemeinsam mit dir speziell für die Gegebenheiten dieser Fläche formuliert oder es handelt sich um einen Indikator, der länderspezifische Vorgaben zum Naturschutz wiedergibt.

Bei jeder Mahd verbleiben ungemähte Bereiche im Ausmaß von mindestens $1 % der Fläche als Ausweichlebensraum für weniger mobile Tiergruppen, wie Spinnen und Insekten.

Obwohl Mähen für den Erhalt einer Wiese notwendig ist, überleben viele Tiere, wie Insekten oder Spinnen, das Mähen nicht. Deswegen sind Ausweichräume in unmittelbarer Nähe wichtig, da diese als Rückzugsorte dienen. Von dort ist eine Wiederbesiedelung der wachsenden Wiese schnell wieder möglich. Mit kleinen Blüteninseln ist gewährleistet, dass sich die Tiere nicht von einem Tag auf den anderen in einem blütenlosen Gebiet vorfinden. Die ungemähten Bereiche sollten bei jeder Mahd wechseln. Es muss kein zusammenhängender Streifen ungemäht bleiben, es können auch mehrere kleine sein.

Ab der 2. Mahd bis mindestens 15.10. verbleiben ungemähte Bereiche im Ausmaß von mindestens $1 % der Fläche.

In diesen ungemähten Inseln können Pflanzen alt genug werden, um auszusamen. Zusätzlich bieten diese Fläche einen wichtigen Rückzugsort für Tiere. Die ungemähten Bereiche sollten jährlich wechseln. Es muss nicht ein zusammenhängender Streifen ungemäht bleiben, es können auch mehrere kleine sein.

Bei der letzten Mahd verbleiben ungemähte Bereiche im Ausmaß von mindestens $1 % der Fläche.

Viele Tiere profitieren von diesen Ruhezonen im Winter. Sie dienen einerseits als Rückzugsort in der kahlen Winterlandschaft, können aber auch als wichtige Nahrungsquelle dienen. Ungemähte Bereiche sollten jährlich wechseln. Es muss nicht ein zusammenhängender Streifen ungemäht bleiben, es können auch mehrere kleine sein.

Ab $1 bis mindestens 30.10. ist der Aufwuchs mindestens 10 cm hoch.

Bodennahe Insekten werden besonders stark von der Mahd geschädigt, wenn die Schnitthöhe unter 10 cm liegt. Insekten sind eine wichtige Nahrungsquelle für viel Vogelarten.

Mindestens $1 m² pro Ar sind vegetationsfreie Bereiche.

Offener Boden ist für die Lebensweise einiger Tierarten wichtig. Dazu zählen beispielsweise manche Heuschrecken-Arten, die den ungehinderten Zugang zum Erdreich benötigen, damit sie mit ihren Legebohrern Eier im Boden platzieren können. Dort gut geschützt entwickeln sich die Jungheuschrecken. Beim Großen Grünen Heupferd (Tettigonia viridissima) kann die Embryonalentwicklung bis zu fünf Jahre brauchen. Man stelle sich vor, dass alle offenen Bodenstellen der Fläche zusammenhängend an einer Stelle vorkommen, um die geforderten m² besser abschätzen zu können.

Es gibt Lesesteinmauern in einer Länge von mindestens $1 m.

Lesesteinmauern und -strukturen bieten durch die Zwischenräume einen wichtigen Lebensraum für einige Tierarten. Abgesehen von dem Schutz, der geboten wird, herrschen dort oft mikroklimatisch perfekte Bedingungen für die dort lebenden Tiere vor. Wichtig ist es, die Lesesteinmauer vor allzu starkem Bewuchs zu befreien, da die Pflanzenwurzeln die Mauer zu Fall bringen können. Hier gemeint sind alle Lesesteinstrukturen.

Stängel von hohlen oder markhaltigen Pflanzen (Königskerze, Brombeere, Himbeere, Wildrosen, …) bleiben über den Winter stehen.

Einige Tiere, speziell Wildbienen, verwenden zum Nisten markhaltige Stängel. Im weichen Pflanzenmark beißen sie mithilfe ihrer Kiefer Hohlräume für das Nest. Viele Arten schlüpfen dann im darauffolgenden Frühjahr. Deswegen ist es wichtig, dass die Stängel über den Winter stehen bleiben können.

Direkt auf der Fläche oder maximal 5 Meter von der Fläche entfernt gibt es mindestens $1 m lange Hecken.

Hecken sind ein wichtiger Lebensraum: sie bieten Nahrung (z.B. Beeren), Schutz, Ansitzwarten für die Jagd und schaffen ein wichtiges Mikroklima.

Es gibt Totholz auf mindestens $1 Bäumen direkt auf der Fläche oder maximal 5 Metern neben der Fläche.

Viele Insekten brauchen Totholz im Laufe ihrer Entwicklung. Ein prominentes Beispiel ist der Hirschkäfer (Lucanus cervus), dessen Larven bis zu 7 Jahre im Totholz verbringen. Die vielen Insektenlarven im Totholz bieten wiederum ein reichhaltiges Buffet für verschiedenste andere Tiere wie Vögel.

 

Nasse bzw. sumpfige Bereiche sind wichtige Bedingungen für Spezialisten, die dafür angepasst sind. Trockenlegungen gefährden diesen wichtigen Lebensraum. Einen nassen Boden erkennt man daran, dass sich im Gummistiefelabdruck unverzüglich Wasser sammelt. Aber auch beim Zusammendrücken in der Hand fließt beim nassen Boden Wasser ab. Feuchter Boden lässt sich zu kleinen Kugeln in der Hand formen, die nicht auseinanderfallen. Bei trockenem Boden ist kein Wassergehalt spürbar.

 Es gibt Asthaufen auf der Fläche als Rückzugsraum für Kleinsäuger und Reptilien, wie zum Beispiel Ringelnattern.

Der Standort des Asthaufens sollte auf möglichst ungestörten Stellen sein, sonnige Orte sind gegenüber schattigen zu bevorzugen. Der Asthaufen kann sowohl als Rückzugsort dienen, als auch als Eiablageplatz. Sollte der Asthaufen beginnen zu vermodern, sollte frisches Material angeführt werden. Ideal sind verschieden dicke Äste.

Auf der gesamten Fläche gibt es bis mindestens $1 den ersten Aufwuchs.

Braunkehlchen bauen ihre Nester am Boden, vorzugsweise in ebenen Fettwiesen (und Magerwiesen). Bleibt die Wiese lang genug stehen, können die Jungvögel überleben.

Bis mindestens $1 gibt es Altgras im Ausmaß von $2 m², damit das Braunkehlchen dort Nester anlegen kann.

Durch Strukturen, wie Gräben, Sitzwarten, erhabene Stauden (z.B. Disteln) können Braunkehlchen zum Brüten in bestimmte Wiesenbereiche gelockt werden. Bleibt dieser Bestand bis zu einem Datum (regional unterschiedlich) ungestört, können sich in diesem Altgras die jungen Braunkehlchen entwickeln.

Bereiche mit Altgras haben einen Mindestabstand zu Gehölzstrukturen, Schilfbeständen und Wegen gemäß Tabelle "Minimumabstand Zentrum Schutzzone" zu umgebenden Strukturen.

Mit "Strukturen" sind Hecken, Wirtschaftsgebäude/Stadel, Straßen, Waldränder etc. gemeint. Hier lauern Gefahren für die jungen Braunkehlchen.

In den Bereichen mit Altgras gibt es mindestens $1 Sitzwarten im Abstand von maximal 50 Meter.

Sitzwarten dienen Braunkehlchen als Aussichtspunkte in ihrem Revier. Durch das Aufstellen von Sitzwarten in Braunkehlchen-Altgrasbereichen sollen die Braunkehlchen angelockt werden.

Auf mindestens $1 ha der Fläche gibt es bis mindestens 15.08. den ersten Aufwuchs oder eine durchschnittliche Vegetationshöhe von mindestens 20 cm.

Die Mahd ist im Kulturland ein dramatischer Einschnitt für viele Lebewesen. Unbewirtschaftete Teilflächen sind wertvolle Rückzugsorte, die ein Überleben sichern können. Beispielsweise brütet der Wachtelkönig vorzugsweise in extensiven, langrasigen Wiesen. Damit die Jungvögel groß werden können, ist eine späte Mahd notwendig.

Bis mindestens $1 gibt es unbewirtschaftete Bereiche im Ausmaß von mindestens 10 % der Fläche.

Im Kulturland ist eine Mahd ein dramatischer Einschnitt für viele Lebewesen. Rückzugsbereiche, die versetzt bewirtschaftet werden, sind wertvoll für die ganze Umgebung, da von hier aus die Bewohner in die Fläche zurückkehren können.

Es gibt mindestens $1 Strukturelemente, wie z.B. (Dorn-)sträucher, Hecken oder Einzelbäume. Einzelbäume allein reichen nicht.

Neuntöter sitzen gerne exponiert, um ihre Beute, meist Insekten, zu jagen. Um ihre Beute zerlegen zu können, nützen sie Dornen, um sie daran aufzuspießen. Zusätzlich dient die aufgespießte Beute als Vorratslager. Auch andere Tierarten profitieren von solchen Strukturelementen.

Es gibt mindestens zwei hohe Strukturelemente pro Hektar (Einzelbäume, Baumgruppen, hohe Sträucher, Waldrand).

Hohe Strukturelemente sind wichtige Strukturen innerhalb einer Kulturlandschaft: Sie können als Nistplatz dienen, haben aber auch die wichtige Funktion, dass sie als Ansitzwarte für Vögel wie den Neuntöter verwendet werden können. Um als hohes Strukturelement zu gelten, muss es höher als ca. 1,70 m sein. Am besten, man gleicht das Strukturelement z.B. mit der eigenen Körpergröße ab.

Es gibt einen vitalen Streuobstbestand mit unterschiedlicher Altersstruktur (alte Bäume mit Totholzanteil, mittelalte Bäume und junge Bäume).

Die unterschiedliche Altersstruktur ist wichtig, um das volle Potenzial eines Streuobstbestandes zu nützen: Junge Bäume sichern die Zukunft ab, mittelalte Bäume sorgen für ausreichend Nahrungsangebot in Form von Obst und Blüten und die alten Bäume bieten oftmals wichtige Nistmöglichkeiten in Form von Nisthöhlen und Totholz.

Im Streuobstbestand gibt es mindestens $1 Baumhöhlen.

Baumhöhlen sind wichtige Nistplätze für eine Vielzahl an Vogelarten. Die Baumhöhle muss nicht bewohnt sein, damit der Indikator eingehalten wird.

Es klebt kein Festmist oder Gülle/Jauche auf den Baumstämmen.

Festmist/Jauche verklebt die Rinde der Bäume und verschließt so wertvolle Rückzugsorte für Kleinlebenwesen wie z. B. Insekten und Spinnen und deren Entwicklungsstadien (Eier, Larven, etc.).

Es gibt mindestens $1 künstliche Bruthöhlen für $2.

Das Vogelhaus muss an die dort brütende Art angepasst sein. Ein wichtiger Faktor ist z.B. die Größe des Einflugloches.

Frei formulierter Indikator zu Tieren

Diesen Indikator hat der/die BeraterIn speziell für die Gegebenheiten dieser Fläche und gemeinsam mit dir formuliert.

Folgende Neophyten-Arten bedecken maximal 10 % der Fläche: $NEO

Neophyten sind gebietsfremde Pflanzenarten, die nach 1492 nach Europa eingeführt wurden. Während zahlreiche Neophyten keine merklich negativen Auswirkungen verursachen, geht von einigen etablierten Arten ein stark negativer Einfluss auf die Biodiversität ihres neuen Lebensraumes aus. Mit ihrer Ausbreitung in sensiblen Lebensräumen verdrängen sie standorttypische Arten. Manche sind wirtschaftlich schädigend, manche gesundheitsgefährdend und einige ökologisch problematisch. Nach dem Deckel-Topf-Prinzip verschwinden mit den standorttypischen Pflanzenarten (Topf) angepasste Tierarten (Deckel). Je weniger Fläche mit problematischen Neophyten bedeckt ist, umso besser gelingt ihre Bekämpfung.

Folgende Neophyten-Arten bedecken maximal 5 % der Fläche: $NEO

Neophyten sind gebietsfremde Pflanzenarten, die nach 1492 nach Europa eingeführt wurden. Während zahlreiche Neophyten keine merklich negativen Auswirkungen verursachen, geht von einigen etablierten Arten ein stark negativer Einfluss auf die Biodiversität ihres neuen Lebensraumes aus. Mit ihrer Ausbreitung in sensiblen Lebensräumen verdrängen sie standorttypische Arten. Manche sind wirtschaftlich schädigend, manche gesundheitsgefährdend und einige ökologisch problematisch. Nach dem Deckel-Topf-Prinzip verschwinden mit den standorttypischen Pflanzenarten (Topf) angepasste Tierarten (Deckel). Je weniger Fläche mit problematischen Neophyten bedeckt ist, umso besser gelingt ihre Bekämpfung.

Folgende Neophyten-Arten kommen auf maximal 5 % der Fläche zur Fruchtreife: $NEO

Neophyten sind gebietsfremde Arten, die einen Lebensraum stark beeinträchtigen können. Unter Fruchtreife versteht man Samenreife. Je nach Art werden Samen gebildet, die durch die Luft, am Wasserweg oder durch Tiere verbreitet werden. In manchen Jahren kann diese Ausbreitung zur explosionsartigen Vermehrung der Pflanzen führen.

Folgende Neophyten-Arten kommen auf der Fläche nicht zur Blüte: $NEO

Neophyten sind gebietsfremde Arten, die einen Lebensraum stark beeinträchtigen können. Der Schnitt kurz vor der Blüte nimmt der Pflanze am meisten Kraft. Der Neophyt wird geschwächt und eine Ausbreitung über Samen verhindert.

Es kommen maximal $1 Exemplare folgender Neophyten-Arten pro Ar vor (bezogen auf die gesamte Fläche): $NEO

Die Bekämpfung von Neophyten (gebietsfremde Pflanzenarten), die sich oft schnell und unkontrolliert vermehren, wird mit zunehmender Ausbreitung schwieriger und kostspieliger. Durch die Beobachtung und Dokumentation von vorkommenden Arten und deren Ausbreitung kann angemessen reagiert werden.

Es kommen maximal $1 blühende Exemplare folgender Neophyten-Arten vor: $NEO

Die Bekämpfung von problematischen Neophyten (gebietsfremden Pflanzenarten), die sich oft schnell und unkontrolliert vermehren, wird mit zunehmender Ausbreitung schwieriger und kostspieliger. Wird die Blüte entfernt, kommt es nicht zur Ausbreitung durch Samen.

Folgende Neophyten-Arten kommen maximal auf 5 % der Fläche in einem dichten Bestand (über 25 % Deckung) vor: $NEO

Die Bekämpfung von problematischen Neophyten (gebietsfremde Pflanzenarten), die sich oft schnell und unkontrolliert vermehren, wird mit zunehmender Ausbreitung schwieriger und kostspieliger. Durch die Beobachtung und Dokumentation von vorkommenden Arten und deren Ausbreitung kann angemessen reagiert werden.

Es kommen maximal $1 Exemplare folgender Neophyten-Arten vor: $NEO

Die Bekämpfung von problematischen Neophyten (gebietsfremde Pflanzenarten), die sich oft schnell und unkontrolliert vermehren, wird mit zunehmender Ausbreitung schwieriger und kostspieliger. Durch die Beobachtung und Dokumentation von vorkommenden Arten und deren Ausbreitung kann angemessen reagiert werden.

$1: $NEO

Diesen Indikator hat die/der BeraterIn speziell für die Gegebenheiten dieser Fläche mit dir gemeinsam formuliert.

Folgende Problempflanzen-Arten bedecken maximal 10 % der Fläche: $1

Problempflanzen entfalten ihr "problematisches Potential", wenn sie kritische Schwellenwerte überschreiten. Durch Beobachtung und Dokumentation kann der Bestand reguliert werden.

Folgende Problempflanzen-Arten bedecken maximal 5 % der Fläche: $1

Problempflanzen entfalten ihr "problematisches Potential", wenn sie kritische Schwellenwerte überschreiten. Durch Beobachtung und Dokumentation kann der Bestand reguliert werden.

Folgende Problempflanzen-Arten kommen auf maximal 5 % der Fläche zur Fruchtreife: $1

Problempflanzen entfalten ihr "problematisches Potential", wenn sie kritische Schwellenwerte überschreiten. Die Verbreitung durch Samen kann, je nach Pflanzenart, sehr schnell gehen. Vor allem, wenn jährlich tausende Samen pro Altpflanze heranreifen.

Folgende Problempflanzen-Arten kommen auf der Fläche nicht zur Blüte: $1

Indem es keine blühenden Problempflanzen auf der Fläche gibt, wird der Bestand kontrolliert. Ohne Blüte kommt es nicht zur Samenreifung und (zumindest) die Verbreitung durch Samen kann so verhindert werden. Achtung! Viele Arten haben auch andere Möglichkeiten der Vermehrung (z.B.: über Wurzel und Rhizom-Austriebe).

Es kommen maximal $1 Exemplare folgender Problempflanzen-Arten pro Ar vor (bezogen auf die gesamte Fläche): $2

Sind die Einzelexemplare von Problempflanzen zählbar, kann eine Regulierung des Bestandes dokumentiert und kontrolliert werden.

Es kommen maximal $1 blühende Exemplare folgender Problempflanzen-Arten vor: $2.

Kommen Problempflanzen nicht zu Blüte, werden keine Samen gebildet. Sind blühende Exemplare zählbar, ist die Regulierung der Problempflanze(n) überschaubarer.

Folgende Problempflanzen-Arten kommen maximal auf 5 % der Fläche in einem dichten Bestand (über 25 % Deckung) vor: $1

 

Konzentrieren sich Problempflanzen auf einen kleinen Bereich der Fläche, so ist eine Regulierung der Problempflanzen in diesem Stadium überschaubar.
Es kommen maximal $1 Exemplare folgender Problempflanzen-Arten vor: $2

 

Sind die Einzelexemplare der Problempflanzen zählbar, ist eine Regulierung des Bestandes überschaubar.

$1

 

Diesen Indikator hat die/der BeraterIn speziell für die Gegebenheiten dieser Fläche mit dir gemeinsam formuliert.

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