Johanna Huber

Johanna Huber

Die Überschirmung mit Lärchen beträgt mindestens 30 %.

Auf einer Lärchenwiese gibt es ein ganz besonderes Lichtklima. Da Lärchen ihre Nadeln jährlich abwerfen und im Frühjahr neu bilden, sind Lärchenwiesen "Wald" und "Wiese" zugleich, mit allen Arten beider Lebensräume. Auf einer echten Lärchenwiese sind mindestens 30 % der kronenbildenden Bäume Lärchen. Wenn am Boden hauptsächlich Zwergsträucher und Moose wachsen ist es zu dunkel, d.h. es gibt vermutlich zu viele Fichten.

 

 

 

 

 

Fichten machen maximal 10 % des Baumbestandes aus.

Lärchenwiesen sind Kulturland, das durch aktive Bewirtschaftung erhalten bleibt. Aufkommende Fichten müssen laufend entfernt werden, da sich die Lärchenwiese sonst in einen dunklen Fichtenforst wandelt. Während unter der Lärche genügend Licht einfällt, bleibt es unter Fichten zu dunkel für viele Wiesenarten. Stell dir vor, dass alle Fichten der Fläche auf einer Stelle wachsen, um die 10 % besser abschätzen zu können.

 

 

 

 

 

Mittelgräser ($1) und Obergräser ($2) sind gleich dominant.

Kommen sowohl in der Oberschicht als auch in der Mittelschicht Gräser gleich häufig vor, bietet diese Verteilung eine hohe Struktur- und Artenvielfalt.

 

 

 

 

 

Obergräser kommen nur selten vor, Kräuter sind in allen Schichten vertreten.

Obergräser sind sehr wüchsig und verhindern im starken Auftreten den Wuchs in den unteren Schichten. Je nach Bodentyp kann eine Dominanz von Unter-, Mittel- oder Obergräser vorherrschen. Um sich das besser vorstellen zu können, kann man die Wiese geistig in drei Teile teilen: In jedem Drittel sollen Kräuter vorkommen.

 

 

 

 

 

Eine Schichtung des Bestandes in Obergräser und niedrigwüchsige Unterschicht ist vorhanden.

Die Schichtung des Bestandes in eine höhere Grasschicht und abgestufte niederwüchsige Krautschichten schaffen wertvolle Strukturen für zahlreiche Insekten, Kleinsäuger, Vögel und andere Tiergruppen. Die niederwüchsige Unterschicht sollte maximal halb so hoch sein wie die Obergräser.

 

 

 

 

 

Horst-Rasenschmiele (Deschampsia cespitosa) und Flatter-Binse (Juncus effusus) bedecken maximal $1 % der Fläche.

Die Horst-Rasenschmiele und die Flatter-Binse werden auf wechselfeuchten Weiden kaum gefressen. Das verschafft ihnen einen Vorteil gegenüber anderen, wohlschmeckenden Arten. Um eine Verarmung des Bestandes zu verhindern, ist eine zusätzliche Regulierung manchmal notwendig. Ein kleinflächiges Vorkommen beschreibt eine Ansammlung von Exemplaren (mehr als 5) in der Fläche, das Vorkommen ist auf gewisse Stellen reduziert. Unter kleinflächig sind bis 5 % Gesamtdeckung gemeint.

 

 

 

 

 

Ross-Minze (Mentha longifolia) bedeckt maximal 20 % der Fläche.

Ross-Minze (Mentha longifolia) bedeckt maximal 20 % der Fläche. In der Ross-Minze ist Menthol enthalten, welches den typischen Minzgeruch verursacht, wenn man die Blätter zerreibt. Dies ist der Grund, wieso sie von Weidevieh oft gemieden wird. Das ist ein Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Pflanzenarten, die gerne gefressen werden. Damit die Minze nicht zu dominant wird, muss sie in manchen Fällen kontrolliert werden. Stell dir vor, dass die gesamte Ross-Minze der Fläche auf einer Stelle wächst, um die 20 % besser abschätzen zu können.


Rossminze

  • Pflanze stark aromatisch; dicht grauhaarig; 30-75 cm hoch
  • Blätter länglich-lanzettlich, 4-10 cm lang, ungestielt, mit spitzen, vorwärts gerichteten Zähnen, oberseits grün, zerstreut behaart, unterseits weißfilzig
  • Blüten in dichten ährigen Blütenständen am Ende der Zweige. Krone blassrosa bis blasslila.

 

 

 

 

 

Fotos: 1: ©pixabay_Hans_Rossminze; 2: Jolanda Tomaschek; 3: AdobeStock_87163067_Starover Sibiriak

 

 

 

 

 

Seggen und Schilf bedecken maximal $1 % der Fläche.

Seggen und Schilf breiten sich auf bewirtschafteten, feuchten bis nassen Wiesen aus, wenn die Nutzung zurückgeht, die Nährstoffe aber bleiben. Schilf ist ein schnell wachsendes Süßgras, das im Boden vorhandene Nährstoffe in Biomasse umsetzt und kleinwüchsigere und langsam wachsende Arten verdrängt.

 

 

 

 

 

Pfeifengras (Molinia sp.) kommt zumindest kleinflächig vor.

Das Pfeifengras ist namengebend in der Pfeifengraswiese. Es vermehrt sich hauptsächlich durch "Bestockungsknoten" und sammelt Reserven in bodennahen Knoten, die bei der Mahd nicht beschädigt werden. Wird zu früh im Jahr gemäht, dann hat das Pfeifengras zu wenig Reserven gesammelt, um neue Pflanzen zu bilden. Dadurch wird der Bestand geschwächt.

Ein kleinflächiges Vorkommen beschreibt eine Ansammlung von Exemplaren (mehr als 5) in der Fläche, das Vorkommen ist auf gewisse Stellen reduziert. Unter kleinflächig sind bis zu 5 % Gesamtdeckung gemeint.

 

 

 

 

Pfeifengras (Molinia sp.) bedeckt maximal 5 % der Fläche.

Pfeifengras ist ein Süßgras, das Nährstoffe in Niedermooren anzeigt. Nimmt die Flächendeckung mit Pfeifengras zu und übersteigt 5 %, ist das ein Zeichen, dass der Lebensraum sich verändert. Erkennen kann man Pfeifengras an seinen schwarz-pulverigen Blütenständen zur Blütezeit.

Stell dir vor, dass das gesamte Pfeifengras der Fläche auf einer Stelle wächst, um die 5 % besser abschätzen zu können.

 

 

 

Seite 16 von 20

 3 Foeg Leiste BundELERLaenderEU 2022 4C

Wiesenpanorama