Zusatzindikatoren

Wenn das Vorkommen einer Art durch die Bewirtschaftung nicht immer gut beeinflusst werden kann oder eine bestimmte Pflanzenart nicht jedes Jahr vorkommt, werden sie nicht als Indikator vergeben. Sie können in der Beratung aber dennoch angesprochen werden und als wertvolle begleitende Information dienen. In der EBW werden sie als sogenannte „Zusatzindikatoren“ deklariert, die von der AMA nicht kontrolliert werden.

Ackerbeikrautarten sind Pflanzenarten, die als Begleitarten der Einsaat (z.B. Getreide) vorkommen. Durch Saatgutbehandlung, -bereinigung oder Herbizide sind die Ackerbegleitarten selten geworden. Mögliche Zählmethode: Um eine geforderte Anzahl unter den aufgezählten Ackerbeikrautarten zu finden, geht man einmal durch den Acker, bleibt alle 10 Meter stehen und schaut, ob man die geforderte Artenzahl findet (ausgenommen davon sind natürlich die kultivierten Arten).

Ackerbeikräuter sind Pflanzenarten, die als Begleitarten der Einsaat (z.B. Getreide) vorkommen. Durch Saatgutbehandlung, -bereinigung oder Herbizide sind Ackerbeikräuter selten geworden. Mögliche Beobachtungsmethode: Um die 25 % zu kontrollieren, stellt man sich am besten alle Ackerbeikräuter auf der Fläche zusammen vor. Diese müssen gesamt ein Viertel der Fläche bedecken.

Einjährige Pflanzen haben ihre gesamte Entwicklung von Keimung bis Samenbildung innerhalb einer Vegetationsperiode. Zweijährige benötigen zwei Vegetationsperioden (=Jahre). Mögliche Zählmethode: Man geht durch unterschiedliche Bereiche innerhalb der Fläche sowie entlang der 4 Flächenränder und schaut, ob man in Summe die 10 verschiedenen Arten findet.

Krautige Pflanzen (=Kräuter) sind ein-, zwei- und sehr selten auch mehrjährige Pflanzen, die nicht verholzen. Mögliche Zählmethode: Man geht durch unterschiedliche Bereiche der Fläche und entlang der 4 Ränder und schaut, ob man die 20 verschiedenen Arten findet. Am besten ist es, wenn die Kräuter über die gesamte Fläche verteilt vorkommen.

Einjährige Pflanzenarten entwickeln sich von Keimung bis zur Aussamung innerhalb eines Jahres und sterben danach ab. Zählmethode: Man geht durch unterschiedliche Bereiche innerhalb der Fläche und entlang der 4 Flächenränder und schaut, ob man in Summe die geforderte Artenzahl findet.

Pflanzen stehen meist in Austausch mit Tieren. Sie bieten z. B. Nektar und Pollen und im Austausch werden sie von Insekten bestäubt. Vereinfacht gesagt bedeutet das, je diverser die Pflanzengarnitur ist, desto diverser kann die dort lebende Tierwelt sein. Mögliche Zählmethode: Man geht durch unterschiedliche Bereiche innerhalb der Fläche und entlang der 4 Flächenränder und schaut, ob man in Summe die geforderte Artenzahl findet.

Mit krautigen Pflanzenarten sind alle Pflanzen gemeint, die nicht verholzen und die keine Gräser sind. Bei den insgesamt 15 Arten können die Gräser mitgezählt werden, bei den 10 krautigen Arten nicht. Mögliche Zählmethode: Man geht durch unterschiedliche Bereiche innerhalb der Fläche und entlang der 4 Flächenränder und schaut, ob man in Summe die geforderte Artenzahl findet.

Diesen Indikator hat deine BeraterIn mit dir gemeinsam, speziell für die Gegebenheiten dieser Fläche, formuliert.

Die Ruderal-Trespe, auch Taube- oder Sterile-Trespe, sieht dem Hafer so ähnlich, dass ihr Name übersetzt „Nicht-Hafer“ heißt. Du erkennst sie an den biegsamen, langen und rauen (!) Ästen mit großen, schweren Ähren mit langen Grannen. Von sandigen/steinigen, warmen Weg- und Ackerrändern wandert sie in Getreidefelder ein. Bei enger Fruchtfolge, früher Aussaat und pflugloser Bodenbearbeitung kann sie sich schnell vermehren. Sie erschwert die Ernte durch Niederdrücken des Getreides und verdrängt die Aussaat. 30 % Flächendeckung durch die Ruderal-Trespe ist eine auffällige Häufung, die meist flächig zusammenhängt. Durch Häckseln bzw. Umbruch im Frühjahr kann die Art zurückgedrängt werden.

Folgende Pflanzenarten kommen vor: $1

Für jeden Biotoptyp gibt es typische, charakteristische Pflanzenarten, an denen du den Lebensraum und auch seine Qualität erkennen kannst. Indem du diese Zeigerarten beobachtest und ihr Vorkommen, oder auch Nicht-Vorkommen, aufschreibst, entsteht ein Bild über die Reaktion des Lebensraumes und seiner Arten auf Umwelt- und Bewirtschaftungseinflüsse. Dieses Wissen ist für alle von unschätzbarem Wert.

Es sollen nur heimische Pflanzenarten vorkommen.

Gebietsfremde Pflanzenarten können in einem Lebensraum großen Schaden anrichten. Sie stören fein aufeinander abgestimmte Abläufe und verdrängen regionale, typische und für das Biotop charakteristische Arten. Wird eine Pflanzengesellschaft gestört, z.B. durch Umbruch, ist dies eine sensible Zeit, in der gebietsfremde Arten sowie Neophyten in den Bestand eindringen und sich ausbreiten können.

 

Ausdauernde Arten bedecken max. 30 % der Fläche (nicht gemeint sind einjährige oder zweijährige Arten).

„Ausdauernde“ Pflanzenarten erkennst du daran, dass dieselbe Pflanze mehrmals blühen und Samen bilden kann. Diese langlebigen Arten haben ein Wurzelsystem, das viele Jahre überdauert und aus dem sie immer wieder austreiben können. Überdecken ausdauernde Pflanzenarten den Boden, ist es für Samen schwer zu keimen, da das Licht fehlt. „Ein- und Zweijährige“ Arten sind darauf angewiesen, dass sie sich aus ihren Samen erneuern. Sie bilden reichlich Samen (beliebtes Winterfutter für Wildtiere), die auf den Erdboden fallen und Licht zur Keimung brauchen. Für einen Bestand mit hauptsächlich ein- und zweijährigen Pflanzenarten sind junge Ackerbrachen, entsprechende Saatgutmischungen, sowie trockene, sandige und nährstoffarme Ackerböden ideal.

Einjährige Pflanzen sind kurzlebig, d.h. sie haben ein einfaches Wurzelsystem, bilden nach der Blüte sehr viele Samen (Winterfutter für Wildtiere) und sterben dann ab. Nur die Samen überdauern den Winter. Diese Pflanzenarten sind darauf angewiesen, dass die Samen zur Reife kommen und der Bestand lückig ist, damit Licht auf den Boden zur Keimung gelangt. Tipps für Fortgeschrittene: Umbruch zeitlich staffeln, um unterschiedliche Keimbedingungen zu schaffen. Den Rand nicht umbrechen, um unbeliebte Arten wie die Ruderal-Trespe (Bromus sterilis) außen vorzulassen. Anlage der Brache nach Wintergetreideanbau durch Verzicht auf Stoppelsturz und Spontanbegrünung.

Gräser werden hauptsächlich durch Windverfrachtung der Pollen bestäubt. Daher haben sie keine auffällige Blütenpracht entwickelt. Die meisten Gräser unterscheiden sich für den Laien kaum in Gestalt und Form, da sich viele im Groben sehr ähnlich sind. Kräuter hingegen sind auf Insekten zur Bestäubung angewiesen und haben daher ihre Blüten in Form, Farbe, Geruch und Nektarangebot individuell entwickelt. Je höher das Blütenangebot und die Blütenvielfalt, umso mehr Unterschiede in Blatt- und Pflanzenform werden geboten. Das Struktur- und Samenangebot erhöht die Lebensraumqualität für sämtliche Tierarten.

Mehrjährige („zweijährige“ und „ausdauernde“ Arten) Pflanzenarten erkennst du daran, dass ein starkes Wurzelsystem ausbilden, aus dem sie im Frühjahr oder nach dem Schnitt wieder austreiben können. Überdecken „mehrjährige“ Pflanzenarten den Boden ist es für Samen schwer zu Keimen, da das Licht fehlt. „Ein- und Zweijährige“ Arten sind darauf angewiesen, dass sie sich aus ihren Samen erneuern. Sie bilden reichlich Samen (beliebtes Winterfutter für Wildtiere), die auf den Erdboden fallen und Licht zur Keimung brauchen. Für einen Bestand mit hauptsächlich „einjährigen“ Pflanzenarten sind junge Ackerbrachen, entsprechende Saatgutmischungen, sowie trockene, sandige und nährstoffarme Ackerböden ideal.

 

Folgende Pflanzenarten sollen in Zukunft vorkommen: $1

Für jeden Biotoptyp gibt es typische, charakteristische Pflanzenarten, an denen du den Lebensraum und auch seine Qualität erkennen kannst. Vielleicht kommen manche Arten noch nicht oder nicht so häufig bzw. regelmäßig auf deiner Fläche vor. Indem du bestimmte Zeigerarten beobachtest und ihr Vorkommen, oder auch Nicht-Vorkommen, aufschreibst, entsteht ein Bild über die Reaktion des Lebensraumes und seiner Arten auf Umwelt- und Bewirtschaftungseinflüsse. Dieses Wissen ist für alle von unschätzbarem Wert.

Auf mindestens 25 % bleibt der Aufwuchs über den Winter bis 01.04. des Folgejahres stehen.

Viele Tiere profitieren von Ruhezonen im Winter. Sie dienen als Rückzugsort in der kahlen Winterlandschaft und als wichtige Nahrungsquelle. Die Fläche mit dem Aufwuchs kann zusammenhängend sein oder aus mehreren einzelnen Flächen bestehen. Mögliche Beobachtungsmethode: Um die 25 % zu kontrollieren, stellt man sich am besten alle stehengelassenen Pflanzen auf der Fläche zusammen vor. Diese Fläche muss gesamt ein Viertel bedecken

Es gibt sowohl hoch- als auch niedrigwüchsige Bereiche in der Brache. Die durchschnittliche Vegetationshöhe ist nicht auf der gesamten Fläche gleich.

Durch Mahd von Teilflächen der Brache entstehen hoch- und niederwüchsige Bereiche. Die kurzrasigen Flächen eignen sich als Jagdflächen für verschiedene Vogelarten, wie zum Beispiel den Neuntöter (Lanius collurio). Die hochwüchsigen Stellen können hingegen als wichtiger Rückzugsort fungieren.

Es gelangen mindestens 5 Pflanzenarten, die als Winterfutter für Vögel geeignet sind, zur Samenreife und die Samenstände sind bis mindestens 01.03. des Folgejahres auf der Fläche vorhanden.

Nicht alle Vögel ziehen im Winter in den Süden. Jene Vertreter, die auch im Winter hier bleiben, brauchen Futterquellen. Samen sind oftmals protein- und fettreich und bringen die Vögel durch den Winter. Die unterschiedlichen Pflanzenarten produzieren unterschiedliche Samen. So wird gesichert, dass ein möglich breites Spektrum an Tieren versorgt wird. Zählmethode: Man geht durch unterschiedliche Bereiche der Fläche sowie entlang der 4 Ränder und schaut, ob man die 5 verschiedenen Arten findet.

Die Brut störende Maßnahmen wie zum Beispiel Umbruch, Striegeln, Ernte passieren nicht während der Brutzeit von $1.

Bodenbrüter sind Bodenbearbeitung hilflos ausgeliefert. Wenn während dieser Zeit auf solche Maßnahmen verzichtet wird, profitieren diese Arten immens. Als Brutstörende Maßnahme sind alle Aktionen gemeint, die das Nest zerstören oder den Brutvogel vertreiben.

Die Saatreihen haben einen Abstand von mindestens 20 cm.

Breitere Saatreihenabstände schaffen Platz für Ackervögel, wie Rebhuhn oder Wachtel, um sich dazwischen gut fortzubewegen. Auch der Bestand ist dann lichter und Ackerbeikräuter können sich besser entwickeln. Das dient auch Insekten als Pollen und Nektarquelle. 20 cm entsprechen ungefähr 2 nebeneinander aufgelegten Händen.

Der Acker hat eine um $1 % geringere Saatstärke als ein vergleichbarer Nachbaracker.

Verwendest du eine geringere Saatstärke (Saat-/Pflanzgutmengen je ha) sind deine Reihenabstände vermutlich größer als normal. Damit gibst du Fläche frei für natürlich vorkommende Pflanzenarten als Begleitarten, die Pollen und Nektar bereitstellen. Außerdem schaffst du Bewegungsraum für Tiere, wie z.B. laufende, krabbelnde und kriechende Insekten, vernetzende Spinnen, Schädlinge fressende und brütende Vögel. Eine doppelte Saatbreite bedeutet nicht die „halbe Ernte“. Auch die Kulturpflanze profitiert von mehr Platz und reagiert mit höherem Ertrag pro Pflanze.

Es gibt mindestens 1 unbebaute Fläche pro angefangene 0,5 ha in der Größe von je mindestens 20 m².

Diese 20 m² großen Flächen, auch Lerchenfenster genannt, dienen zum Beispiel Feldlerchen als Brutplatz. In zu hoher Vegetation finden Boden-brütende Vögel, wie zum Beispiel die Feldlerche, keine passende Umgebung für ihre Fortpflanzung. 20 m² entspricht einem Rechteck von 5m mal 4m.

Es gibt mindestens 1 feuchte Ackersutte, die während der Brutzeit von $1 ungestört ist.

 Ackersutten sind spannende Kleinbiotope in Ackerflächen. Das frische Nass bereichert den Acker durch an Feuchtigkeit gebundene Kleinstlebewesen sowie auch als Futter- und Trinkquelle für größere Tiere. So kann zum Beispiel der Kiebitz, einstmals auf Feuchtwiesen und an Gewässerrändern zu finden, auch Ackerflächen mit Ackersutten als Brutlebensraum und Nahrungsquelle nutzen. In den Sutten ist der Bewuchs meist natürlicherweise niedriger bzw. wenn sie von der Bewirtschaftung ausgelassen wird, kann sich dort kleinflächig eine eigene Pflanzengesellschaft entwickeln.

Frei formulierter Indikator zu Tieren: $1

Diesen Indikator hat deine BeraterIn mit dir gemeinsam, speziell für die Gegebenheiten dieser Fläche, formuliert.

 

 

$1 kommt auf der Fläche vor.

Indem du die Tierarten auf deiner Fläche beobachtest und dokumentierst, zeichnet sich ein Bild vom Zusammenhang zwischen Umwelt, Bewirtschaftung und Tierbestand ab. Dieses Wissen ist für alle von unschätzbarem Wert.

 

 

$1 kann sich erfolgreich vermehren.

 Indem du die Tierarten auf deiner Fläche beobachtest und dokumentierst, zeichnet sich ein Bild vom Zusammenhang zwischen Umwelt, Bewirtschaftung und Tierbestand ab. Dieses Wissen ist für alle von unschätzbarem Wert.

 

$1 kann die Fläche ungestört als Bruthabitat und Aufzuchtsraum für seine Jungen nutzen.

Einige Vogelarten haben sich aufgrund schwindender natürlicher Lebensräume an den Menschen und die Kulturlandschaft angepasst. Sie haben auch den Acker als Brutlebensraum angenommen und ihre Scheu vor dem Menschen und seinen Aktivitäten weitgehend abgelegt. Während die Maschinen effizienter und schneller geworden sind, ist die Entwicklung eines Kükens im Ei gleichgeblieben. Gibst du dem Vogel auf deiner Fläche die nötige Zeit, um seine Jungen aufzuziehen, hilfst du gefährdete Vogelarten zu bewahren.

 

 

Es gibt ausreichend Nahrung für Ackervögel in Form von Insekten, Kräutern und Samen.

Vögel sind wichtige Partner in der Schädlingsbekämpfung. Um ihre Jungen erfolgreich aufzuziehen, vertilgen sie und ihr Nachwuchs haufenweise Läuse, Käfer und Raupen. Speziell in Übergangszeiten und im Winter sind Vögel, die bei uns bleiben, auf Kräuter und Samen angewiesen. Je vielfältiger das Angebot, umso gesünder die Vogelfamilie, die die Schädlinge frisst. Winterfutter in Form von Samen lieben Birkenzeisig, Bluthänfling, Buchfink, Feldlerche, Feldsperling, Gimpel, Goldammer, Haussperling und Stieglitz.

 

 

Der Boden ist das ganze Jahr über, mit Ausnahme von trockenen Perioden bzw. wenn der Boden gefroren ist, nass bis feucht.

Die typische Artengemeinschaft, die hier vorkommt, ist auf dauerhaft nasse bis feuchte Bodenverhältnisse angewiesen. Einen nassen Boden erkennt man daran, dass sich im Gummistiefelabdruck unverzüglich Wasser sammelt. Aber auch beim Zusammendrücken in der Hand fließt beim nassen Boden Wasser ab. Feuchter Boden lässt sich zu kleinen Kugeln in der Hand formen, die nicht auseinanderfallen. Bei trockenem Boden ist kein Wassergehalt spürbar.

 

 

 

Auf trockenen und humusarmen Böden gedeihen Spezialisten, die sich an karge, harte Lebensbedingungen, wie lange Trockenperioden, angepasst haben. Die Wüchsigkeit ist aufgrund des Wasserdefizits und der geringen Nährstoffverfügbarkeit sehr gering. Trockene, humusarme Boden sind die Grundlage savannenartiger Grassteppen.

 

 

 

Die kleinräumige Heterogenität im Wasserhaushalt bleibt erhalten (Feuchtere Mulden wechseln sich mit trockenen Hügeln ab).

Kleinräumige Geländestrukturen schaffen unterschiedliche Lebensräume dicht beieinander. Während Mulden oft kühl, feucht und tiefgründig sind, bieten Kuppen witterungsexponiert Wärme und Trockenheit. Je nach Bedarf können Pflanzen in ihrer bevorzugten Umgebung neben ungleichen Nachbarn wachsen, während Tiere je nach Bedürfnis wandern und wechseln können.

 

 

Rotklee (Trifolium pratense) und Kriechklee (Trifolium repens) kommen auf der Fläche nicht vor.

Auf Magerstandorten, wie z.B. in Niedermooren und Magerwiesen, gelten Rot- und Kriechklee als Störungszeiger, da sie Luftstickstoff im Boden anreichern. Durch diese Gründüngung fördern sie schnellwüchsige, konkurrenzstarke Pflanzenarten. Spezialisten der Magerstandorte werden verdrängt und der Biotoptyp verändert sich. Rot- und Kriechklee erkennt man an ihren typisch 3-teiligen Kleeblättern und den roten bzw. weiß-rötlichen Blütenköpfchen.


Rotklee

  • Gesamte Pflanze zart anliegend behaart
  • Blüte hell- bis dunkelrot
  • Dreiteilige, fein gewimperte Blätter

Rotklee

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: 1: Jolanda Tomaschek; 2: © pixabay.com_Hans; 3: Anton Deutsch "Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen"


Kriechklee

  • Stängel niederliegend, Blätter 3-zählig, eiförmig, mit fein gezähnten Fiedern
  • Köpfchen weiß (grünlich, rosa) kugelig, lang gestielt und beim Verblühen braun
  • Pflanze kriechend, an den Knoten wurzelnd

Kriechklee

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: 1: Erika Depisch; 2: © pixabay.com_Inain336; 3: Anton Deutsch"Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen" ISBN: 978-3-7040-2236-3 www.avbuch.at

 

 

 

Rotklee (Trifolium pratense) und Kriechklee (Trifolium repens) bedecken gemeinsam maximal $1 % der Fläche.

Rotklee (Trifolium pratense) und Kriechklee (Trifolium repens) sind typische Arten der Fettwiese. Sie können Luftstickstoff im Boden anreichern (Gründüngung) und schaffen sich selbst und anderen Pflanzenarten einen reichhaltigen Nährboden. Lokal abgrenzbare Vorkommen von Rot- und Kriechklee können auf kleinräumig andere Bewirtschaftung (Festmist) bzw. auch auf unterschiedliche Bodenverhältnisse zurückzuführen sein. Wenn man weiß, wo auf der Wiese man einen Strauß aus Rot- und/oder Kriechklee finden kann, auf dem Großteil der Wiese aber danach suchen muss, dann kommt Rot – und/oder Kriechklee auf maximal "kleinen Teilflächen" vor.


Rotklee

  • Gesamte Pflanze zart anliegend behaart
  • Blüte hell- bis dunkelrot
  • Dreiteilige, fein gewimperte Blätter

Rotklee

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: 1: Jolanda Tomaschek; 2: © pixabay.com_Hans; 3: Anton Deutsch "Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen"


Kriechklee

  • Stängel niederliegend, Blätter 3-zählig, eiförmig, mit fein gezähnten Fiedern
  • Köpfchen weiß (grünlich, rosa) kugelig, lang gestielt und beim Verblühen braun
  • Pflanze kriechend, an den Knoten wurzelnd

Kriechklee

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: 1: Erika Depisch; 2: © pixabay.com_Inain336; 3: Anton Deutsch"Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen" ISBN: 978-3-7040-2236-3 www.avbuch.at

 

 

Rotklee (Trifolium pratense) und Kriechklee (Trifolium repens) kommen nicht flächig, sondern höchstens punktuell vor.

Rotklee (Trifolium pratense) und Kriechklee (Trifolium repens) sind typische Arten der Fettwiese. Sie können Luftstickstoff im Boden anreichern und düngen somit ihre Umgebung. Ein punktuelles Vorkommen beschreibt ein inselartiges Auftreten in der Fläche von entweder Einzelexemplaren oder wenigen Exemplaren, die dicht beieinanderstehen.


Rotklee

  • Gesamte Pflanze zart anliegend behaart
  • Blüte hell- bis dunkelrot
  • Dreiteilige, fein gewimperte Blätter

Rotklee

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: 1: Jolanda Tomaschek; 2: © pixabay.com_Hans; 3: Anton Deutsch "Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen"


Kriechklee

  • Stängel niederliegend, Blätter 3-zählig, eiförmig, mit fein gezähnten Fiedern
  • Köpfchen weiß (grünlich, rosa) kugelig, lang gestielt und beim Verblühen braun
  • Pflanze kriechend, an den Knoten wurzelnd

Kriechklee

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: 1: Erika Depisch; 2: © pixabay.com_Inain336; 3: Anton Deutsch"Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen" ISBN: 978-3-7040-2236-3 www.avbuch.at

 

 

Rotklee (Trifolium pratense) und Kriechklee (Trifolium repens) kommen nicht flächig, sondern höchstens punktuell vor.

Krautige Pflanzen (=Kräuter) sind ein-, zwei- und sehr selten auch mehrjährige Pflanzen, die nicht verholzen. Ihr Nektar und Pollen bietet eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele Tiere. In nährstoffreichen Flächen dominieren leider oft Gräser. Man stelle sich vor, alle Kräuter der Fläche würden auf einer Stelle wachsen, dann muss ein Drittel der Fläche bedeckt sein.

 

 

Es kommen mindestens $1 krautige Pflanzenarten vor.

Mit „krautige Pflanzenarten“ sind Kräuter und Klee gemeint. Diese dienen als wichtige Nahrungsquelle diverser Tiere, wie beispielsweise Wildbienen, die Pollen und Nektar benötigen. Gehe durch die Wiese und pflücke alles, was kein Gras ist. Du kannst die Pflanzen auch auf einen weißen Untergrund auflegen, um die Unterschiede, z. B. in den Blättern, besser zu sehen.

 

 

Krautige Pflanzen bedecken mindestens $1 % der Fläche.

Die meisten Kräuter sind auf Insekten zur Bestäubung angewiesen und haben daher ihre Blüten in Form, Farbe, Geruch und Nektarangebot individuell entwickelt. Je höher das Blütenangebot und die Blütenvielfalt, umso mehr Unterschiede in Blatt- und Pflanzenform werden geboten. Das Struktur- und Samenangebot erhöht die Lebensraumqualität für sämtliche Tierarten. Mit Düngung nehmen Gräser in Fettwiesen zu. Eine artenreiche Fettwiese erkennst du an einer bunten Blütenpracht.

 

 

 

Großseggen und Hochstauden kommen auf der Fläche nur vereinzelt vor.

In Niedermooren fallen Großseggen (großwüchsige Seggen) und Hochstauden durch ihre üppige Struktur auf. Sie weisen auf Nährstoffe hin, die sie in Blattmasse umsetzten und über die durchschnittliche Bestandshöhe hinausragen. Hochstauden sind z.B. Engelwurz, Mädesüß, Gilb- und Blutweiderich, Sumpfkratzdistel. Ein punktuelles Vorkommen beschreibt ein inselartiges Auftreten in der Fläche von entweder Einzelexemplaren oder wenigen Exemplaren, die dicht beieinanderstehen.

 

 

 

 

Mindestens $1 der folgenden Zeigerarten kommen vor: $2

Viele Arten sind wie ein Spiegel: sie geben die Bodenverhältnisse und die Bewirtschaftung wider. Deswegen kann das Vorkommen bestimmter Pflanzenarten sehr viel aussagen. Die Zeigerarten, die bei der Beratung zusammengestellt wurden, kommen auf der Fläche vor. Da manche vielleicht nicht jedes Jahr blühen, oder nur eine sehr kurze Zeit, ist für die jährliche Dokumentation nur eine Mindestanzahl formuliert.

 

 

 

 

Schilf kommt nicht vor

In Biotoptypen, die durch dauerhaft nasse und magere Bodenverhältnisse geprägt sind, ist Schilf ein Störungszeiger. Sind Nährstoffe im Boden, „wandert“ Schilf mithilfe von Ausläufern in die Fläche und bildet dichte Bestände. Gibt es kein Schilf auf deiner Fläche, so ist das ein Zeichen, dass es deinem Biotop gut geht. Schilf kann an seiner "Röhricht"-Form, seiner grau-grünen Blattfarbe, den federartigen, männlichen Blütenständen und den braunen, spindelartigen, weiblichen Blütenständen (werden nicht immer ausgebildet) erkannt werden.

 

 

 

Schilf kommt nicht flächig, sondern maximal punktuell vor.

Schilf ist ein „wüchsiges“ Süßgras, das im Boden vorhandene Nährstoffe zügig in Blattmasse umsetzt. Mit Ausläufern „wandert“ es durch Feuchtwiesen und bildet dichte Bestände. Kommt Schilf nur punktuell in der Fläche vor, so ist das meist auf sich ausbreitende Schilfbestände zurückzuführen. Ein punktuelles Vorkommen beschreibt ein inselartiges Auftreten in der Fläche von entweder Einzelexemplaren oder wenigen Exemplaren, die dicht beieinanderstehen.

 

 

 

Großseggen kommen nur kleinflächig vor.

In einem nährstoffarmen Kleinseggenried zeigen Großseggen lokale Unterschiede an. Das kann an der Vielfältigkeit der Fläche liegen. Nehmen die Großseggen zu, weist das auf Nährstoffeintrag hin und verschlechtert langfristig den Zustand des Lebensraumtyps. Ein kleinflächiges Vorkommen beschreibt eine Ansammlung von Exemplaren (mehr als 5) in der Fläche, das Vorkommen ist auf gewisse Stellen reduziert. Unter kleinflächig sind bis 5 % Gesamtdeckung gemeint.

 

 

 

 

Italienisches Raygras (Lolium multiflorum) kommt nicht oder höchstens in Einzelexemplaren vor.

Das Italienische Raygras (Lolium multiflorum) ist eine Futterpflanze, die meist auf gezielte Einsaat in landwirtschaftlichem Intensivgrünland zurückzuführen ist und zur Untersaat bzw. zur Ausbesserung von Vegetationslücken verwendet wird. Es wird dann zum Problem, wenn ein großflächiger Einsatz erfolgt.

 

 


Italienisches Raygras

  •  Blätter hellgrün, bis 1 cm breit
  • Ährchen (a) bis 3 cm lang und platt, mit bis zu 15 mm langer Granne (b)
  • Blattöhrchen überlappend

 

 

 

 

 

Fotos: 1: © AdobeStock_29796887_Horizon; 2 & 3: Anton Deutsch "Bestimmungsschlüssel für Grünlandpflanzen"

 

 

 

 

 

Folgende Pflanzenarten sollen sich im Laufe der Verpflichtungsperiode ausbreiten und vermehren: $1

Für jeden Biotoptyp gibt es typische, charakteristische Pflanzenarten, an denen du den Lebensraum und auch seine Qualität erkennen kannst. Vielleicht kommen manche Arten noch nicht oder nicht so häufig bzw. regelmäßig auf deiner Fläche vor. Indem du bestimmte Arten beobachtest und ihre Häufigkeit aufschreibst, entsteht ein Bild über die Reaktion des Lebensraumes und seiner Arten auf Umwelt- und Bewirtschaftungseinflüsse. Dieses Wissen ist für alle von unschätzbarem Wert.

 

 

Die bestandsbildenden Gräser und Kräuter können Samen bilden.

Indem du den typischen und charakteristischen Gräsern und Kräutern deiner Fläche Zeit gibst, ihre Samen reifen und fallen zu lassen, sicherst du die Qualität deines Bestandes für die kommenden Jahre.

 

 

Das Große Mädesüß (Filipendula ulmaria) bedeckt maximal 20 % der Fläche.

Das Mädesüß (Filipendula ulmaria) ist eine Hochstaude, die auf gut wasser- und nährstoffversorgten Böden dichte Bestände ausbilden kann. Bei ausbleibender Mahd entwickeln sich aus verbrachenden Feuchtwiesen durch Sukzession Mädesüßfluren. Wenn es nicht Überhand gewinnt, ist es durchaus positiv zu bewerten, da es bei Insekten sehr beliebt ist.

 

 

 

Disteln und andere hochwüchsige Stauden kommen auf der Fläche nur vereinzelt vor.

Disteln und andere hochwüchsige Stauden können, wenn sie nicht kontrolliert werden, dichte Bestände bilden. Dann verdrängen sie konkurrenzschwächere Arten sukzessive. Ein punktuelles Vorkommen beschreibt ein inselartiges Auftreten in der Fläche von entweder Einzelexemplaren oder wenigen Exemplaren, die dicht beieinanderstehen.

 

 

 

Pfeifengras (Molinia sp.) bedeckt maximal 5 % der Fläche.

Pfeifengras ist ein Süßgras, das Nährstoffe in Niedermooren anzeigt. Nimmt die Flächendeckung mit Pfeifengras zu und übersteigt 5 %, ist das ein Zeichen, dass der Lebensraum sich verändert. Erkennen kann man Pfeifengras an seinen schwarz-pulverigen Blütenständen zur Blütezeit.

Stell dir vor, dass das gesamte Pfeifengras der Fläche auf einer Stelle wächst, um die 5 % besser abschätzen zu können.

 

 

 

Pfeifengras (Molinia sp.) kommt zumindest kleinflächig vor.

Das Pfeifengras ist namengebend in der Pfeifengraswiese. Es vermehrt sich hauptsächlich durch "Bestockungsknoten" und sammelt Reserven in bodennahen Knoten, die bei der Mahd nicht beschädigt werden. Wird zu früh im Jahr gemäht, dann hat das Pfeifengras zu wenig Reserven gesammelt, um neue Pflanzen zu bilden. Dadurch wird der Bestand geschwächt.

Ein kleinflächiges Vorkommen beschreibt eine Ansammlung von Exemplaren (mehr als 5) in der Fläche, das Vorkommen ist auf gewisse Stellen reduziert. Unter kleinflächig sind bis zu 5 % Gesamtdeckung gemeint.

 

 

 

 

Seggen und Schilf bedecken maximal $1 % der Fläche.

Seggen und Schilf breiten sich auf bewirtschafteten, feuchten bis nassen Wiesen aus, wenn die Nutzung zurückgeht, die Nährstoffe aber bleiben. Schilf ist ein schnell wachsendes Süßgras, das im Boden vorhandene Nährstoffe in Biomasse umsetzt und kleinwüchsigere und langsam wachsende Arten verdrängt.

 

 

 

 

 

Ross-Minze (Mentha longifolia) bedeckt maximal 20 % der Fläche.

Ross-Minze (Mentha longifolia) bedeckt maximal 20 % der Fläche. In der Ross-Minze ist Menthol enthalten, welches den typischen Minzgeruch verursacht, wenn man die Blätter zerreibt. Dies ist der Grund, wieso sie von Weidevieh oft gemieden wird. Das ist ein Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Pflanzenarten, die gerne gefressen werden. Damit die Minze nicht zu dominant wird, muss sie in manchen Fällen kontrolliert werden. Stell dir vor, dass die gesamte Ross-Minze der Fläche auf einer Stelle wächst, um die 20 % besser abschätzen zu können.


Rossminze

  • Pflanze stark aromatisch; dicht grauhaarig; 30-75 cm hoch
  • Blätter länglich-lanzettlich, 4-10 cm lang, ungestielt, mit spitzen, vorwärts gerichteten Zähnen, oberseits grün, zerstreut behaart, unterseits weißfilzig
  • Blüten in dichten ährigen Blütenständen am Ende der Zweige. Krone blassrosa bis blasslila.

 

 

 

 

 

Fotos: 1: ©pixabay_Hans_Rossminze; 2: Jolanda Tomaschek; 3: AdobeStock_87163067_Starover Sibiriak

 

 

 

 

 

Horst-Rasenschmiele (Deschampsia cespitosa) und Flatter-Binse (Juncus effusus) bedecken maximal $1 % der Fläche.

Die Horst-Rasenschmiele und die Flatter-Binse werden auf wechselfeuchten Weiden kaum gefressen. Das verschafft ihnen einen Vorteil gegenüber anderen, wohlschmeckenden Arten. Um eine Verarmung des Bestandes zu verhindern, ist eine zusätzliche Regulierung manchmal notwendig. Ein kleinflächiges Vorkommen beschreibt eine Ansammlung von Exemplaren (mehr als 5) in der Fläche, das Vorkommen ist auf gewisse Stellen reduziert. Unter kleinflächig sind bis 5 % Gesamtdeckung gemeint.

 

 

 

 

 

Eine Schichtung des Bestandes in Obergräser und niedrigwüchsige Unterschicht ist vorhanden.

Die Schichtung des Bestandes in eine höhere Grasschicht und abgestufte niederwüchsige Krautschichten schaffen wertvolle Strukturen für zahlreiche Insekten, Kleinsäuger, Vögel und andere Tiergruppen. Die niederwüchsige Unterschicht sollte maximal halb so hoch sein wie die Obergräser.

 

 

 

 

 

Obergräser kommen nur selten vor, Kräuter sind in allen Schichten vertreten.

Obergräser sind sehr wüchsig und verhindern im starken Auftreten den Wuchs in den unteren Schichten. Je nach Bodentyp kann eine Dominanz von Unter-, Mittel- oder Obergräser vorherrschen. Um sich das besser vorstellen zu können, kann man die Wiese geistig in drei Teile teilen: In jedem Drittel sollen Kräuter vorkommen.

 

 

 

 

 

Mittelgräser ($1) und Obergräser ($2) sind gleich dominant.

Kommen sowohl in der Oberschicht als auch in der Mittelschicht Gräser gleich häufig vor, bietet diese Verteilung eine hohe Struktur- und Artenvielfalt.

 

 

 

 

 

Fichten machen maximal 10 % des Baumbestandes aus.

Lärchenwiesen sind Kulturland, das durch aktive Bewirtschaftung erhalten bleibt. Aufkommende Fichten müssen laufend entfernt werden, da sich die Lärchenwiese sonst in einen dunklen Fichtenforst wandelt. Während unter der Lärche genügend Licht einfällt, bleibt es unter Fichten zu dunkel für viele Wiesenarten. Stell dir vor, dass alle Fichten der Fläche auf einer Stelle wachsen, um die 10 % besser abschätzen zu können.

 

 

 

 

 

Die Überschirmung mit Lärchen beträgt mindestens 30 %.

Auf einer Lärchenwiese gibt es ein ganz besonderes Lichtklima. Da Lärchen ihre Nadeln jährlich abwerfen und im Frühjahr neu bilden, sind Lärchenwiesen "Wald" und "Wiese" zugleich, mit allen Arten beider Lebensräume. Auf einer echten Lärchenwiese sind mindestens 30 % der kronenbildenden Bäume Lärchen. Wenn am Boden hauptsächlich Zwergsträucher und Moose wachsen ist es zu dunkel, d.h. es gibt vermutlich zu viele Fichten.

 

 

 

 

 

Es gibt eine gemischte Altersstruktur der Lärchen.

Eine gemischte Altersstruktur der Lärchen sichert den Fortbestand der Lärchenwiese, da auf Umwelteinflüsse, wie Trockenheit, Sturm oder Schädlinge unterschiedlich reagiert werden kann. Das Alter der Lärchen lässt sich von der Höhe des Stammes und dessen Dicke ableiten.

 

 

 

 

 

Niederwüchsige Grasartige wie verschiedene Kleinseggenarten (z.B. Carex davalliana, Carex panicea, Carex nigra, Carex pulicaris) sollen den Bestand dominieren, eine ausgeprägte Moosschicht soll vorhanden sein.

Sind Kleinseggen (kleinwüchsige Sauergräser) und eine ausgeprägte Moosschicht die häufigsten Pflanzen auf deiner Fläche, dann ist das ein gutes Zeichen für deine Sumpfwiese. Kleinseggen sind kantig, spitzig und derb, weshalb sie nicht gerne gefressen werden. Ihre Struktur und ihr Aussehen sind eine Anpassungsform an einen herausfordernden Lebensraum (Moor) in Bezug auf Sauerstoff, Temperatur und Nährstoffe. Alles in diesem Lebensraum ist langsam wachsend und spezialisiert. Nährstoffzugabe oder ein Absinken des Grundwasserspiegels bringt schnellwüchsige Fettwiesenarten in eine starke Position und sie verdrängen die Kleinseggen, Moose und Orchideen.

 

 

 

 

 

Der Pflanzenbestand wird von Gräsern der Magerstandorte wie Wiesen- Flaumhafer (Homalotrichon pubescens), Schwingel (Festuca sp.), Wiesen- Ruchgras (Anthoxanthum odoratum) und Bürstling (Nardus stricta) dominiert.

Jeder Lebensraum hat seine typischen Grasarten. Ihre Struktur und ihr Aussehen sind angepasst an die jeweiligen (Boden)Umstände. Ein (trockener) magerer Boden bringt Grasarten mit wenig Blattoberfläche, meist runden Halmen und schmalen Blättern hervor. Während der Wiesen-Flaumhafer und die Trespen relativ hoch werden, sind viele Arten des Magerstandortes mittel groß bis kleinwüchsig, wie Schwingel, Zittergras, Ruchgras oder Bürstling. Würde sich der Nährstoffgehalt im Boden häufen, würden andere, weich- und großblättrige Grasarten (z.B.: Wiesen-Fuchsschwanz, Knaulgras, Lieschgras, Glatthafer, etc.) vorkommen.

 

 

 

 

 

Eine 3-Schichtigkeit ist erkennbar, in den tieferen Lagen mit Dominanz der Obergräser, in den höheren Lagen mit Dominanz der Mittelgräser.

Besonders artenreiche Lebensräume haben viel Struktur, in der es Platz für Nischen gibt. Jede Nische hat seine Spezialisten. Konzentrierst du dich nur auf die Gräser in deiner Wiese, wirst du feststellen, dass die gleichen Gräser einer Art tendenziell ähnlich hoch werden. Je feuchter, tiefgründiger und nährstoffreicher, umso dunkler das Grün und umso höher und dichter stehen die meisten Gräser. Umgekehrt, je trockener, magerer und flachgründiger der Boden, umso heller (gelblicher), lichter und niederwüchsig sind die meisten Grasarten. Ist die Bodenbeschaffenheit deine Wiese vielfältig, hast du verschiedenste, Stärken, Farben und Größen & damit viel Struktur, viele Nischen und viele Bewohner.

 

 

 

 

 

Untergräser $1 und Mittelgräser $2 dominieren den Bestand, Obergräser kommen nur selten vor.

Besonders artenreiche Lebensräume haben viel Struktur, in der es Platz für Nischen gibt. Jede Nische hat ihre Spezialisten. Konzentrierst du dich nur auf die Gräser in deiner Wiese, wirst du feststellen, dass die gleichen Gräser einer Art tendenziell ähnlich hoch werden. Je trockener, magerer und flachgründiger der Boden, umso heller (gelblicher), lichter und niederwüchsig sind die meisten Grasarten. Umgekehrt, je feuchter, tiefgründiger und nährstoffreicher, umso dunkler das Grün und umso höher und dichter stehen die meisten Gräser. Bleiben die großen Obergräser aus, oder sind sehr selten, ist das ein Indikator für einen Magerstandort und seine Spezialisten.

 

 

 

 

 

Mittelgräser wie Aufrecht-Trespe (Bromus erectus) oder Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum) dominieren den Bestand.

Besonders artenreiche Lebensräume haben viel Struktur, in der es Platz für Nischen gibt. Jede Nische hat ihre Spezialisten. Konzentrierst du dich nur auf die Gräser in deiner Wiese, wirst du feststellen, dass die gleichen Gräser einer Art tendenziell ähnlich hoch werden. Je trockener, magerer und flachgründiger der Boden, umso heller (gelblicher), lichter und niederwüchsig sind die meisten Grasarten. Umgekehrt, je feuchter, tiefgründiger und nährstoffreicher, umso dunkler das Grün und umso höher und dichter stehen die meisten Gräser. Die Aufrecht-Trespe und die Fieder-Zwenke sind typische Arten des Mäh-Halbtrockenrasen.

 

 

 

 

 

Untergräser wie z.B. der Furchen-Schwingel (Festuca rupicola) sind häufig.

Sind in deiner Wiese die kleinen Grasarten (Untergräser) die häufigsten, weist das auf einen sehr mageren, flachgründigen und meist auch trocknen Standort hin. An diese herausfordernden Lebensumstände haben sich Pflanzen und Tierarten über lange Zeiträume angepasst. Auf menschliche Eingriffe reagieren diese Lebensräume sehr sensibel, weshalb sie mit ihren Spezialisten selten geworden sind.

 

 

 

 

 

Offene Bodenstellen sind an einer zusammenhängenden Stelle maximal 0,5 m² groß.

Mit offenen Bodenstellen sind Bodenverwundungen wie z.B. Trittschäden von Weidevieh, Hirschsuhlen oder Fahrrinnen gemeint. Offener Boden kann zwar im geringen Ausmaß ökologisch wertvoll sein (Keimung von Pflanzen, Brutplatz für Insekten, Lebensraum für Unken, etc.), jedoch nicht, wenn es sich um großflächige Bodenverwundungen handelt. Damit nicht gemeint sind natürlich vegetationsfreie Stellen, wie z.B. Felsen oder lichter Bestand. Ein halber Quadratmeter entspricht in etwa einem Wäschekorb.

 

 

 

 

 

 

In Summe gibt es maximal $1 m² an offenen Bodenstellen auf der Fläche.

Mit offenen Bodenstellen sind Bodenverwundungen wie z.B. Trittschäden von Weidevieh, Hirschsuhlen oder Fahrrinnen gemeint. Offener Boden kann zwar im geringen Ausmaß ökologisch wertvoll sein (Keimung von Pflanzen, Brutplatz für Insekten, Lebensraum für Unken, etc.), jedoch nicht, wenn es sich um großflächige Bodenverwundungen handelt. Damit nicht gemeint sind natürlich vegetationsfreie Stellen wie z.B. Felsen oder lichter Bestand. Stell dir vor, dass alle offenen Bodenstellen der Fläche zusammenhängend an einer Stelle vorkommen, um die geforderten m² besser abschätzen zu können.

 

 

 

 

 

 

Bodenstreuauflage auf Grund von liegen gelassenem Mähgut gibt es auf maximal 10 % der Fläche.

Mit Bodenstreuauflage auf Grund von liegen gelassenem Mähgut ist geschnittenes, nicht abgeräumtes Mähgut auf dem Schlag gemeint. Dadurch wird Lichteinfall auf den Boden behindert und Keimung und Wachstum eingeschränkt. Durch das Abtransportieren des Mähguts können dem Boden Nährstoffe entzogen werden. Am besten stellt man sich das liegen gelassene Mähgut auf einer Stelle vor, um die geforderten 10 % besser abschätzen zu können.

 

 

 

 

Es sind keine Fahrrinnen zu sehen.

Fahrrinnen entstehen hauptsächlich, wenn zu nasser Boden mit zu schweren Maschinen befahren wird. Dies führt zu Bodenverdichtungen. Die Tragfähigkeit des Bodens ist eng mit dessen Wassergehalt verknüpft: je höher, desto weniger Stabilität besitzt der Boden.

 

 

 

 

Offene Bodenstellen sind vorhanden.

Offener Boden ist ein wichtiger Faktor für die Ökologie von einigen Tieren, wie beispielsweise von manchen Heuschrecken-Arten. Sie benötigen den ungehinderten Zugang zum Erdreich, damit sie mit ihren Legebohrern Eier im Boden platzieren können. Dort gut geschützt entwickeln sich die Jungheuschrecken, beim Großen Grünen Heupferd (Tettigonia viridissima) kann die Embryonalentwicklung bis zu 5 Jahre brauchen.

 

 

 

 

Die Vegetation ist lückig.

Vegetation bleibt lückig, wenn eine Form von Mangel vorherrscht. Das kann aufgrund von Trockenheit, Staunässe, Mineral- oder auch Substratmangel sein. Kann also zwischen den Pflanzen immer wieder der Erdboden erkannt werden, dann unbedingt genau hinschauen: In diesen Zwischenräumen laufen Käfer und Ameisen, es liegen Samen bereit zum Keimen, es gibt vielleicht Eidechsen oder Schlangen, die sich in der Sonne wärmen. Diese oft karg wirkende, „lückige Vegetation“ hat Platz für vielfältiges Leben.

 

 

 

 

Die Vegetation ist durchschnittlich maximal $1 cm hoch.

Die Vegetationshöhen beziehen sich stets auf die „optisch deckende Schicht“, nicht auf die Spitzen der höchsten Pflanzen. Beides kann zwar zusammenfallen, kann aber auch deutlich voneinander abweichen. Die optisch deckende Schicht ist normalerweise bei seitlichem Blick in die Vegetation sehr gut erkennbar. Wenn etwa die Vegetation niedriger als 25 cm sein muss, dann bedeutet das, dass ein 25 cm hoher Gegenstand auch aus ein oder zwei Metern Entfernung gut erkennbar sein muss.

 

 

 

 

Eine heterogene Vegetationsstruktur bleibt erhalten.

Besonders artenreiche Lebensräume haben viel Struktur, in der es Platz für Nischen gibt. Jede Nische hat seine Spezialisten. Zusammen mit den Generalisten kommen auf deiner Fläche ganz schön viele Arten zusammen.

 

 

 

 

Es kommen maximal $1 Exemplare von Bäumen oder Sträuchern jünger als 10 Jahre bzw. niedriger als 1 Meter auf der Fläche vor.

Flächen, die nicht gemäht werden, wachsen zu: Zuerst sind es Sträucher oder kleine Bäume, am Ende der Sukzession entsteht ein Wald. Auf dieser Fläche ist jedoch die waldfrei gehaltene, lichte Wiesenfläche für viele Arten besonders wichtig.

 

 

 

 

Es kommen keine Gehölze (Ausnahme Zwergsträucher, Streuobst, Wiederausschläge und Landschaftselemente), die älter als 2 Jahre sind, auf der Fläche vor.

Die regelmäßige (mindestens jedes zweite Jahr) Mahd verhindert das Aufkommen von Gehölzen, sowie ein Verbrachen des Lebensraums mit einhergehendem Artenschwund. Nicht gemeint sind punktförmige Landschaftselemente, Streuobstbäume, Wiederausschläge und Zwergsträucher.

 

 

 

 

Stickstoffzeigende Gräser z.B. Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis), Wolliges Honiggras (Holcus lanatus), Horst-Rasenschmiele (Deschampsia cespitosa) kommen nicht flächig, sondern höchstens punktuell vor.

Es gibt Arten, die einen hohen Stickstoffgehalt im Boden anzeigen. Wenn diese höchstens punktuell auftreten, zeigt dies, dass nicht noch zusätzlich Stickstoff zugefügt wird, wie es z.B. beim Düngen passiert. Die genannten Arten dienen als Beispiel. Ein punktuelles Vorkommen beschreibt ein inselartiges Auftreten in der Fläche von entweder Einzelexemplaren oder wenigen Exemplaren, die dicht beieinanderstehen.

 

 

 

 

Niedrigwüchsige Sauergräser (niedriger als 50 cm) bedecken mehr als 50 % der Fläche.

Das Verhältnis von Sauergräsern zu Süßgräsern und die durchschnittliche Bestandeshöhe charakterisieren verschiedene Feuchtlebensräume. Je nährstoffreicher der Boden ist, umso höher ist der durchschnittliche Bestand und der Anteil an Süßgräsern. Mit „Sauergräser“ sind neben den eigentlichen Sauergrasgewächsen (Cyperaceae) inklusive den weiß leuchtenden Wollgräsern, auch Binsengewächse (Juncaceae), Dreizackgewächse (Juncaginaceae) und Blumenbinsengewächse (Scheuchzeriaceae) gemeint. Alle haben dreikantige Stängel, sind markhaltig und besitzen keine erhabenen Knoten. Wenn die angesprochenen Sauergräser deine kniehohen Gummistiefel nicht überragen, können sie als "niederwüchsig" bezeichnet werden. Mindestens jeder zweite Halm darf die kniehohen Gummistiefel nicht überragen, um die geforderten 50 % zu erreichen.

 

 

 

 

Süß- und Sauergräser sind gleich häufig.

Das Verhältnis von Sauergräsern zu Süßgräsern charakterisiert verschiedene Feuchtlebensräume. In Pfeifengraswiesen sind beide Grastypen ungefähr gleich verteilt. Mit „Sauergräser“ sind neben den eigentlichen Sauergrasgewächsen (Cyperaceae) inklusive den weiß leuchtenden Wollgräsern, auch Binsengewächse (Juncaceae), Dreizackgewächse (Juncaginaceae) und Blumenbinsengewächse (Scheuchzeriaceae) gemeint. Alle haben dreikantige Stängel, sind markhaltig und besitzen keine erhabenen Knoten. "Süßgräser" (Poaceae) sind die "klassischen Gräser". Sie verfügen über lange, dünne, durch Knoten gegliederte Halme, parallelnervige, lange Blätter und oft unauffällige, einfache Blütenstände.

 

 

 

 

Weideunkräuter (z.B. Breit-Wegerich (Plantago major), Borstenhirsen (Setaria spp.), Gewöhnlich-Vogelknöterich (Polygonum aviculare), Weißer Germer (Veratrum album)) bedecken maximal $1 % der Fläche.

Gewisse Pflanzenarten werden nicht gerne vom Weidevieh gefressen. Dies schafft einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Pflanzen, die beim Weidevieh beliebt sind. Dies kann zu einer Überdominanz gewisser Pflanzenarten führen und somit zu einer Verarmung des Lebensraumes. Am besten stellt man sich die Weideunkräuter auf einer Stelle vor, um die geforderten Prozente besser abschätzen zu können.

 

 

 

 

Nährstoffzeigende Kräuter wie Wiesen-Löwenzahn (Taraxacum officinale), Scharf-Hahnenfuß (Ranunculus acris), Stumpfblatt-Ampfer, Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris), Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) sowie hochwüchsige Gräser kommen nicht flächig, sondern höchstens punktuell vor.

Es gibt Arten, die einen hohen Nährstoffgehalt im Boden anzeigen. Wenn diese höchstens punktuell auftreten, zeigt dies, dass nicht noch zusätzlich Nährstoffe zugefügt werden, wie es z.B. beim Düngen passiert. Die genannten Arten dienen als Beispiel. Ein punktuelles Vorkommen beschreibt ein inselartiges Auftreten in der Fläche von entweder Einzelexemplaren oder wenigen Exemplaren, die dicht beieinanderstehen.

 

 

 

 

Es kommen maximal $1 Exemplare von nährstoffzeigenden Kräutern wie Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris), Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium), Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius) oder Gemeiner Löwenzahn (Taraxacum officinale) auf der Fläche vor.

Es gibt Arten, die einen hohen Nährstoffgehalt im Boden anzeigen. Wenn diese höchstens in Einzelexemplaren auftreten, zeigt dies, dass nicht noch zusätzlich Nährstoffe zugefügt werden, wie es z.B. beim Düngen passiert. Die genannten Arten dienen als Beispiel.

 

 

 

 

Der Gehölzaufwuchs bedeckt weniger als 20 % der Fläche.

Viele Flächen wachsen zu, wenn man sie nicht regelmäßig mäht. Es gibt auch natürlich gehölzfreie Flächen, an denen die Bedingungen für Bäume zu ungünstig sind. Stellen Sie sich alle auf der Fläche vorkommenden Bäume auf einem Fleck vor, diese dürfen nicht mehr als 20% der Fläche bedecken.

 

 

 

 

Die typischen Wuchsformen wie verholzende Teppich- und Zwergsträucher, Rosettenpflanzen, einjährige Arten und zumeist horstbildende Gräser sind vorhanden.

 Jeder Lebensraum hat aufgrund seines Standortangebots unterschiedliche, typische Wuchsformen hervorgebracht. Sind für deine Fläche diese typischen Wuchsformen vorhanden, ist dies ein Indikator für die Qualität des Lebensraumes. 

Es dominieren zwar die Horstgräser, dazwischen ist aber genug Raum für schwachwüchsige Kräuter.

Viele Gräser bilden Horste, es ist eine Art der vegetativen Vermehrung und Ausbreitung vor allem an anspruchsvollen Standorten wie Sumpf-, Salz- oder Trockenwiesen. Im Verband bei Zunahme der Nährstoffverfügbarkeit schließen viele aneinandergrenzende Horste die Grasnarbe und Samen von Kräutern erreichen den Erdboden nicht mehr zur Keimung.

$1

Diesen Indikator hat der/die BeraterIn entweder gemeinsam mit dir speziell für die Gegebenheiten dieser Fläche formuliert oder es handelt sich um einen Indikator, der länderspezifische Vorgaben zum Naturschutz wider gibt.

 

Bei jeder Mahd verbleiben ungemähte Bereiche im Ausmaß von mindestens $1 % der Fläche als Ausweichlebensraum für weniger mobile Tiergruppen, wie Spinnen und Insekten.

Obwohl Mähen für den Erhalt einer Wiese notwendig ist, überleben viele Tiere, wie Insekten oder Spinnen, das Mähen nicht. Deswegen sind Ausweichräume in unmittelbarer Nähe wichtig, da diese als Rückzugsorte dienen. Von dort ist eine Wiederbesiedelung der wachsenden Wiese schnell wieder möglich. Mit kleinen Blüteninseln ist gewährleistet, dass sich die Tiere nicht von einem Tag auf den anderen in einem blütenlosen Gebiet vorfinden. Die ungemähten Bereiche sollten bei jeder Mahd wechseln. Es muss kein zusammenhängender Streifen ungemäht bleiben, es können auch mehrere kleine sein.

 

Ab der 2. Mahd bis mindestens 15.10. verbleiben ungemähte Bereiche im Ausmaß von mindestens $1 % der Fläche.

In diesen ungemähten Inseln können Pflanzen alt genug werden, um auszusamen. Zusätzlich bieten diese Fläche einen wichtigen Rückzugsort für Tiere. Die ungemähten Bereiche sollten jährlich wechseln. Es muss nicht ein zusammenhängender Streifen ungemäht bleiben, es können auch mehrere kleine sein.

 

Bei der letzten Mahd verbleiben ungemähte Bereiche im Ausmaß von mindestens $1 % der Fläche.

Viele Tiere profitieren von diesen Ruhezonen im Winter. Sie dienen einerseits als Rückzugsort in der kahlen Winterlandschaft, können aber auch als wichtige Nahrungsquelle dienen. Ungemähte Bereiche sollten jährlich wechseln. Es muss nicht ein zusammenhängender Streifen ungemäht bleiben, es können auch mehrere kleine sein.

 

Ab $1 bis mindestens 30.10. ist der Aufwuchs mindestens 10 cm hoch.

Bodennahe Insekten werden besonders stark von der Mahd geschädigt, wenn die Schnitthöhe unter 10 cm liegt. Insekten sind eine wichtige Nahrungsquelle für viel Vogelarten.

 

Mindestens $1 m² pro Ar sind vegetationsfreie Bereiche.

Offener Boden ist für die Lebensweise einiger Tierarten wichtig. Dazu zählen beispielsweise manche Heuschrecken-Arten, die den ungehinderten Zugang zum Erdreich benötigen, damit sie mit ihren Legebohrern Eier im Boden platzieren können. Dort gut geschützt entwickeln sich die Jungheuschrecken. Beim Großen Grünen Heupferd (Tettigonia viridissima) kann die Embryonalentwicklung bis zu fünf Jahre dauern. Man stelle sich vor, dass alle offenen Bodenstellen der Fläche zusammenhängend an einer Stelle vorkommen, um die geforderten m² besser abschätzen zu können.

 

Es gibt Lesesteinmauern in einer Länge von mindestens $1 m.

Lesesteinmauern und -strukturen bieten durch die Zwischenräume einen wichtigen Lebensraum für einige Tierarten. Abgesehen von dem Schutz, der geboten wird, herrschen dort oft mikroklimatisch perfekte Bedingungen für die dort lebenden Tiere vor. Wichtig ist es, die Lesesteinmauer vor allzu starkem Bewuchs zu befreien, da die Pflanzenwurzeln die Mauer zu Fall bringen können. Hier gemeint sind alle Lesesteinstrukturen.

 

Stängel von hohlen oder markhaltigen Pflanzen (Königskerze, Brombeere, Himbeere, Wildrosen, …) bleiben über den Winter stehen.

Einige Tiere, speziell Wildbienen, verwenden zum Nisten markhaltige Stängel. Im weichen Pflanzenmark beißen sie mithilfe ihrer Kiefer Hohlräume für das Nest. Viele Arten schlüpfen dann im darauffolgenden Frühjahr, d. Deswegen ist es wichtig, dass die Stängel über den Winter stehen bleiben können.

 

Direkt auf der Fläche oder maximal 5 Meter von der Fläche entfernt gibt es mindestens $1 m lange Hecken.

Hecken sind ein wichtiger Lebensraum: sie bieten Nahrung (z.B. Beeren), Schutz, Ansitzwarten für die Jagd und schaffen ein wichtiges Mikroklima.

 

Es gibt Totholz auf mindestens $1 Bäumen direkt auf der Fläche oder maximal 5 Metern neben der Fläche.

Viele Insekten brauchen Totholz im Laufe ihrer Entwicklung. Ein prominentes Beispiel ist der Hirschkäfer (Lucanus cervus), dessen Larven bis zu 7 Jahre im Totholz verbringen. Die vielen Insektenlarven im Totholz bieten wiederum ein reichhaltiges Buffet für verschiedenste andere Tiere wie Vögel.

 

Es gibt ganzjährig vernässte oder sumpfige Bereiche.

Nasse bzw. sumpfige Bereiche sind wichtige Bedingungen für Spezialisten, die dafür angepasst sind. Trockenlegungen gefährden diesen wichtigen Lebensraum. Einen nassen Boden erkennt man daran, dass sich im Gummistiefelabdruck unverzüglich Wasser sammelt. Aber auch beim Zusammendrücken in der Hand fließt beim nassen Boden Wasser ab. Feuchter Boden lässt sich zu kleinen Kugeln in der Hand formen, die nicht auseinanderfallen. Bei trockenem Boden ist kein Wassergehalt spürbar.

Es gibt ständig wasserführende Stillgewässer auf der Fläche.

Wasserführende Stillgewässer sind Amphibienlebensräume.

Es gibt Asthaufen auf der Fläche als Rückzugsraum für Kleinsäuger und Reptilien, wie zum Beispiel Ringelnattern.

Der Standort des Asthaufens sollte auf möglichst ungestörten Stellen sein, sonnige Orte sind gegenüber schattigen zu bevorzugen. Der Asthaufen kann sowohl als Rückzugsort dienen, als auch als Eiablageplatz. Sollte der Asthaufen beginnen zu vermodern, sollte frisches Material angeführt werden. Ideal sind verschieden dicke Äste.

Auf der gesamten Fläche gibt es bis mindestens $1 den ersten Aufwuchs.

Braunkehlchen bauen ihre Nester am Boden, vorzugsweise in ebenen Fettwiesen (und Magerwiesen). Bleibt die Wiese lange genug stehen, können die Jungvögel überleben.

Bis mindestens $1 gibt es Altgras im Ausmaß von $2 m², damit das Braunkehlchen dort Nester anlegen kann.

Durch Strukturen, wie Gräben, Sitzwarten, erhabene Stauden (z.B. Disteln) können Braunkehlchen zum Brüten in bestimmte Wiesenbereiche gelockt werden. Bleibt dieser Bestand bis zu einem Datum (regional unterschiedlich) ungestört, können sich in diesem Altgras die jungen Braunkehlchen entwickeln.

Bereiche mit Altgras haben einen Mindestabstand zu Gehölzstrukturen, Schilfbeständen und Wegen gemäß Tabelle "Minimumabstand Zentrum Schutzzone" zu umgebenden Strukturen.

Mit "Strukturen" sind Hecken, Wirtschaftsgebäude/Stadel, Straßen, Waldränder (siehe Beilage) gemeint. Hier lauern Gefahren für die jungen Braunkehlchen.

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